

Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal etwas Neues entdeckt? Bei uns ist das noch nicht lange her. Denn wir haben uns vor wenigen Wochen auf den Weg gemacht und während eines Wochenendes Saas-Fee erkundet. Ein Skigebiet, von dem viel erzählt wird, das für uns aber noch Neuland war. Und mit «wir» meine ich meinen Freund Christoph und mich, Melanie. Beide um die 30 Jahre jung und im Mittelland zu Hause. Es ist Februar und die beste Jahreszeit zum Skifahren. Haben Sie Lust auf eine Erkundungstour durch ein verschneites Winterdorf? Wir verraten Ihnen unsere persönlichen Highlights in Saas-Fee.
So wird Saas-Fee auch genannt. Denn das idyllische Dorf liegt eingebettet im Herzen von 13 Viertausendern. Eine gewaltige Naturkulisse. Egal, wo wir hinsehen. Vor dem Dorfeingang parkieren wir unser Auto im Parkhaus, denn Saas-Fee ist autofrei. Wir schlendern gemütlich auf den gepflasterten Strassen zwischen den traditionellen Walliser Chalets hindurch. Das Dorf bietet viele Möglichkeiten für Übernachtungen, hat unzählige Restaurants und ist trotzdem nicht zu gross, sodass wir alles bequem zu Fuss erreichen. Ein wahrer Augenschmaus sind die zahlreichen, mit Herzblut dekorierten Schaufenster.
Im Hotel Les Amis werden wir begrüsst wie alte Freunde. Es ist klein, unkompliziert und sehr persönlich. Wir fühlen uns wohl, geniessen die schöne Aussicht vom Balkon und gönnen uns zur Einstimmung in das Wochenende einen selbstgemachten Glühwein vom hoteleigenen Burgerlokal.
Urchig und mit Liebe zum Detail – so lässt sich die Einrichtung im Restaurant La Ferme beschreiben. Eine Adresse zum Vormerken. Zwischen Holzbalken und antiken Bauernwerkzeugen schmecken die traditionellen Walliser Köstlichkeiten noch besser als sonst. Die Weinkarte ist mit feinen Tropfen aus der Region ausgesprochen vielfältig. Unser Tipp: Gönnen Sie sich zur Vorspeise die Fendant-Käse-Suppe. Sie ist himmlisch.
Das Skigebiet von Saas-Fee zählt rund 100 Pistenkilometer. Mit zwei Gondeln und einer Standseilbahn gelangen wir bis auf 3500 Meter über Meer. Dank dem grossen Feegletscher herrschen dort oben perfekte Pistenverhältnisse und das bis in den späten Nachmittag hinein. Beeindruckend sind die beiden Gletscherzungen des Eisriesen, die links und rechts der Pisten tiefe Gletscherspalten und Formationen bilden. Im Bergrestaurant Längfluh lassen wir uns zum Mittagessen auf der Sonnenterrasse bedienen. Im Anschluss erfreuen wir uns an der schier endlosen Abfahrt vom Mittelallalin bis hinunter ins Dorf. Die rund 1700 Höhenmeter führen vorbei an Gletscherspalten, dem einen oder anderen Pistenrestaurant, durch Arven- und Lärchenwälder direkt in die Après-Ski-Meile von Saas-Fee. Dort lässt sich ein erfolgreicher Skitag bestens ausklingen.
Nach herzlicher Begrüssung und kurzer Instruktion ist unser Tisch fürs Abendessen bereit: die Candle-Light-Gondel mit herzförmiger Lichterkette, flauschigen Fellen und warmen roten Decken. Ganz gemächlich fahren wir in die dunkle Nacht und lassen die stimmungsvolle Beleuchtung von Saas-Fee auf uns wirken. Bei der Zwischenstation serviert uns das freundliche Personal ein köstliches Walliser Käsefondue. Wir geniessen die Zweisamkeit und stossen mit einem guten Glas Weisswein auf dieses schöne Erlebnis an.
Es ist Sonntag und nochmals ein traumhafter Tag zum Skifahren. Schon frühmorgens kurven wir über die Pisten. Vor der Mittagspause wollen wir uns den weltweit grössten Eispavillon ansehen. Durch einen 70 Meter langen Stollen gelangen wir in das Innere des Gletschers und erleben dort die Faszination Eis. So viele Eindrücke machen hungrig. Also gehts direkt im Anschluss zum Mittagessen ins höchste Drehrestaurant der Welt. Die ständig wechselnde Aussicht sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Und weil uns das Skigebiet so gut gefällt, ziehen wir unsere Schwünge am Nachmittag bis zur letzten Fahrt fort.
Ein uns noch unbekanntes Skigebiet hat sich in unsere Herzen gemeisselt. Saas-Fee überzeugt uns durch die sehr breiten Pisten und spektakuläre Gletscherlandschaft. Als Gäste fühlten wir uns sehr willkommen und die Bedienung war stets herzlich. Saas-Fee macht definitiv Lust auf mehr. Könnte gut sein, dass wir dort auch im Sommer wieder anzutreffen sind.
Text und Bilder : Melanie Meister @allmountain.hike