Cornaline

Eine künftige Königin in den Farben des Wallis?

Die Natur hält manchmal seltsame Überraschungen für uns bereit. Eine solche erlebte Fritz Üchter, der auf einem Betrieb in der Nähe von Sitten Eringer Kühe züchtet, am 5. Januar dieses Jahres. Als eine seiner Kühe in dieser Januarnacht ihr Kalb zur Welt brachte, staunte er nicht schlecht. «Die Geburt verlief perfekt, es ging gut voran. Als das Kuhkalb geboren war, bemerkten wir sofort, dass es mit ihm etwas Besonderes auf sich hatte. Zuerst dachten wir, dass es mit Blut bedeckt sei, weil es so farbig aussah. Wir liessen die Natur ihre Arbeit tun, und die Mutter hat es gesäubert», erklärt Fritz Üchter. «Nachdem es sauber war, bemerkten wir, dass sein Fell immer noch leuchtend rot war. Wir riefen den Tierarzt an, der meinte, dass die Farbe normalerweise nach einigen Tagen verblassen werde.»

Die Tage vergingen und das Kalb behielt seine scharlachrote Farbe. Da bemerkte Fritz Üchter, dass das Fell auch noch mit weissen Flecken übersät ist. «Zuerst dachte ich, es wären Flecken, wie sie die Freiburger Kühe haben. Aber mit der Zeit wurden die Kontouren klarer: Es waren Sterne!» Damit war die Entscheidung für den Namen gefallen: Cornaline – zu Ehren der roten Rebsorte aus dem Wallis, aber auch des Halbedelsteins der gleichen Farbe. «Unser Kälbchen ist ein Schmuckstück der Natur», meint Fritz Üchter voller Begeisterung.

Cornaline und ein weiteres Kalb.

«Als wir von Cornaline erfahren haben, hat uns die Geschichte sofort berührt», erklärt Damian Constantin, Direktor von Valais/Wallis Promotion. «Wir haben uns mit dem Züchter in Verbindung gesetzt, um ihm anzubieten, eine Patenschaft für das Kalb zu übernehmen: Cornaline soll eine Art Maskottchen des Wallis werden. Es ist bereits sehr selbstbewusst und das kommt nicht von ungefähr: Seine Mutter war drei Jahre hintereinander Finalistin im Kampf der Königinnen.» Cornaline wurde übrigens den Mitarbeitenden des kantonalen Vermarktungsorgans bei einem kurzen Besuch in den Büros in Sitten von ihrem Züchter bereits vorgestellt – sie sind natürlich alle sofort dem Charme von Cornalines sanftem Blick erlegen!

Wie geht es nun weiter?

«Wir werden Cornaline der Öffentlichkeit beim nächsten nationalen Finale der Eringer Ringkuhkämpfe am 5. Mai offiziell vorstellen. Danach wird es am 26. Juli am Walliser Kantonstag an der Fête des Vignerons dabei sein», erklärt Fritz Üchter stolz. Anschliessend wird das Kälbchen den Sommer mit seiner Mutter auf der Alp verbringen und mit den anderen – schwarzfelligen – Kälbern spielen. Bevor es dann vielleicht später einmal zu einer Königin in den Farben des Wallis wird.