Auf auserlesenen Singletrails durchs Wallis
Das Wallis ist prädestiniert für aussichtsreiche Biketouren mit vorbildlicher Infrastruktur und höchst spektakulärer Bergkulisse. Ob aus eigener Muskelkraft oder mit der Unterstützung eines E-Mountainbikes, eine Biketour im Wallis ist ein unvergessliches Erlebnis. Und inmitten dieses riesigen, alpinen Spielplatzes liegt die Moosalpregion.
Unterwegs mit Stefanie Zahno auf einer Etappe der Valais Alpine Bike Tour.
Von Crans-Montana bis Brig, über die Region Leukerbad, die Moosalp und Grächen, durch das Lötschental und das Val d’Anniviers führt die Regionalroute Valais Alpine Bike Route über die besten alpinen Singletrails im Wallis. Fordernde Aufstiege, rasante Singletrail-Abfahrten und beeindruckende Ausblicke sind garantiert. Im Fokus steht die Etappe von Unterbäch nach Grächen. Wir begleiten die passionierte Mountainbikerin Stefanie Zahno auf den Trails in ihrer Heimat.
Die Valais Alpine Bike
Die mehrtägige Tour Valais Alpine Bike führt durch die Moosalpregion. Über mehrere Etappen verbindet diese die schönsten Biketrails im Oberwallis. Dank Bergbahnen und öffentlichen Verkehrsmitteln können schwierige und kräftezehrende Aufstiege teilweise abgekürzt werden.
Stefanie Zahno, Mountainbike Eliteathletin aus Bürchen
Stefanie Zahno ist eine leidenschaftliche Bikerin, die Moosalpregion ihre Heimat. Die Biketrails und somit auch diese Etappe der Valais Alpine Bike kennt sie wie ihre Westentasche. Für die nationalen und internationalen Wettkämpfe trainiert Stefanie am liebsten in der freien Natur. Ihr persönliches Highlight ist der Aufstieg zur Moosalp und die abwechslungsreichen Trails in der Region.
Es ist früher Morgen. Die Vögel zwitschern und das Gras ist noch nass vom nächtlichen Tau. Der Sessellift bei der Brandalp hat gerade eben den morgendlichen Betrieb aufgenommen und transportiert die ersten Gäste zur Bergstation. Auch Stefanie Zahno und ihre Freundin sind auf dem Lift. So können sie ihre Waden noch etwas schonen. Das ist auch gut so, denn der Aufstieg ab der Bergstation hoch zur Moosalp hat es in sich. Und bis zum Tagesziel Grächen sind es noch ein paar Kilometer.
Stetig aufwärts bis zur Moosalp
Bei der Bergstation angekommen setzen die beiden Frauen ihre Velohelme auf, nehmen einen letzten Schluck Wasser und schwingen sich beherzt auf ihre Bikes. Über Feld- und Fahrwege führt der Trail mit einer herausfordernden Steigung durch den Wald immer weiter hinauf. Es geht nicht lange und Stefanie und ihre Freundin haben das für sie optimale Tempo gefunden. Wenn sich der Wald zwischenzeitlich lichtet, erblicken die zwei das erfürchtige Bietschhorn. In der Form einer fast perfekten Pyramide thront der imposante Berg über dem Rhonetal.
Die Moosalp auf 2048 Metern über Meer ist der höchste Punkt dieser Etappe. Auch wenn der Pass im Sommer mit dem Postauto und Auto erreichbar ist, kommt richtige Alpstimmung auf. Rund um die Passhöhe erblicken Stefanie und ihre Freundin eine grosse Herde Eringerkühe. Auf den ersten Blick wirken die Kühe furchteinflössend durch ihre schwarze Farbe und die stämmige Statur, doch sind sie im Grunde friedliche Wesen. Aber der eigentliche Grund für einen Stopp auf der Moosalp sind nicht die Kühe, sondern das Restaurant Moosalp. Dieses ist bekannt für die herausragende Küche und die legendäre Cremeschnitte.
Aussicht par excellence!
Noch beeindruckender als die Cremeschnitte ist die Aussicht von der Terrasse: Rund acht Vierttausender sind im Blickfeld. Die Mischabelgruppe mit der Lenzspitze, Nadelhorn, Stecknadelhorn, Hohberghorn, Dürrenhorn und dem höchsten Berg, der ganz in der Schweiz liegt, dem Dom. Oberhalb vom Saastal erblicken die beiden Bikerinnen ausserdem das Weissmies und das Lagginhorn.Frisch gestärkt folgt die rasante Abfahrt: Von der Moosalp führt ein zunächst gemütlicher Singletrail durch die Lärchen- und Arvenwälder. Bei der Lichtung Breitmatte können die beiden die Aussicht ins Saas- und Mattertal und zurück ins Rhonetal geniessen. Ab hier ist volle Konzentration gefragt: Die Abfahrt wird anspruchsvoller. Ein schmaler Trail über Wurzeln und Steine führt steil hinunter. Eine scharfe Kurve ändert die Fahrtrichtung, aber der Spass bleibt gleich.
Nach ungefähr 7 Kilometern erreichen Stefanie und ihre Freundin Törbel oder Terbil, wie es die Einheimischen aussprechen. Mit seinen über Jahrhunderte von der Sonne geschwärzten Holzhäusern ist es eines der seltenen unverfälschten Walliser Bergdörfer. Um in die vergangenen Zeiten einzutauchen, lassen die zwei ihre Bikes kurz stehen und begeben sich zu Fuss durch die engen und steilen Gassen. Die typischen Walliser Stadel, eine Mühle und ein Backhaus geben einen Einblick in den einstigen Lebensalltag in einem Walliser Bergdorf.
Und weiter geht die Fahrt. Von Törbel führt ein schmaler Trail immer weiter runter ins Mattertal. In Stalden geht es auf dem Matterhorn Valley Trail weiter. Auf dem Trassee des alten Saumwegs führt die Strecke in einem stetigen Auf und Ab das Mattertal hinauf bis nach St. Niklaus. Der Weg ist im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) aufgeführt. Unterwegs erblicken die Bikerinnen immer wieder die alten, noch gut erhaltenen Trockenmauern.
Umsteigen aufs Postauto in St. Niklaus
Nach knapp 9 Kilometern auf dem Matterhorn Valley Trail im Mattertal erreichen Stefanie und ihre Freundin das Dorf St. Niklaus. Das aufstrebende Bergdorf im Herzen des Nikolaitals, wie das Mattertal auch genannt wird, ist Endstation des heutigen Tages auf dem Mountainbike. Die letzten Höhenmeter hinauf nach Grächen übernimmt das gelbe Postauto.
Etappenziel Grächen
Auf 1620 Metern erwartet die beiden eine einzigartige Sonnenterrasse, ein wahres Sommerparadies. Das Dorf gilt als niederschlagsärmster Ort der Schweiz. Mit einem High-Five auf die erfolgreiche Tour werden die Bikes im Dorf abgestellt. In einem der zahlreichen Restaurants geniessen Stefanie und ihre Freundin den warmen Sommerabend und einen feinen Walliser Teller mit lokalen Produkten.
Quelle: myswitzerland.com Fotorechte: © Switzerland Tourism
Publiziert: Mai 2023
Mountainbike Weltmeisterschaft 2025
2025 wird das Jahr des Mountainbikens im Wallis. Vom 30. August bis 14. September 2025 finden die Weltmeisterschaften in rund acht Walliser Destinationen statt. In sieben davon werden in einer Disziplin die WM-Medaillen vergeben.
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