Eine Reise für die Sinne von Sierre nach Salgesch
«Dong-dong-dong. Nächster Halt: Sierre.»
Nach einem Blick aus dem Zugfenster auf die Walliser Alpen steigen wir die paar Tritte hinunter auf den Bahnsteig des Bahnhofs Sierre. Die Sonne im Gesicht, atme ich tief die frische Luft ein. Schwups, die Sonnenbrille auf – das Wetter ist ideal für unser Tagesprogramm: Eine Reise für alle Sinne.
Meine Freunde und ich haben uns zu einer Wanderung von Sierre nach Salgesch verführen lassen, bei der wir Walliser Regionalprodukte kennenlernen können. Für uns Feinschmecker kündigt sich so ein Traumtag an und wir machen uns unverzüglich auf den Weg zum Château de Villa, dem Ausgangspunkt unserer Tour.
1. Etappe: Eine Zeitreise vom Bahnhof zum Château
Auf dem Weg zum Château de Villa lassen wir die städtische Atmosphäre hinter uns und steigen zu den Hängen auf. Die Strassen sind von alten Häusern und blühenden Gärten gesäumt und wir haben den Eindruck, in die Vergangenheit zurückzureisen. Nach einem 15-minütigen Spaziergang durch die sonnigen Strassen von Sierre erreichen wir das Château de Villa. Bevor wir für den nächsten Programmpunkt die Vinothek betreten, bewundern wir die Architektur des achteckigen Turms. Mein persönlicher Tipp: Machen Sie auf Ihrem Weg einen Halt in der Bäckerei Zenhäusern, um sich eine Packung Roggenperlen zu besorgen – kleine süsse Köstlichkeiten aus Schokolade und Walliser Roggen.
2. Etappe: Auf gut Glück durch die Vinothek
In der Vinothek des Châteaus bestaunen wir die beeindruckende Auswahl an edlen Tropfen aus Walliser Weinkellern. In einem Büchlein sind in einem langen Verzeichnis alle Weine aufgelistet, die Besuchende verkosten können. Angesichts der grossen Auswahl ist es schwer, sich zu entscheiden. Einer meiner Freunde sagt, wir könnten blind auswählen, da alle Walliser Weine gut sind, weshalb wir auf gut Glück mit dem Finger auf die Karte tippen. Der Zufall hat für uns entschieden – Petite Arvine, Heida, Cornalin und Syrah. Er hatte also einen guten Riecher. Während uns der Sommelier die Geschichte dieser Weine erzählt, entdecken wir vier sehr unterschiedliche, köstliche Rebsorten.
Mein persönlicher Tipp: Krönen Sie Ihre Mahlzeit mit einem Aprikosensorbet mit Abricotine AOP – einem edlen süssen i-Tüpfelchen.
Danach geht es mit dem berühmten Raclette weiter. Wir können fünf verschiedene Käsesorten aus unterschiedlichen Regionen des Wallis probieren. Glauben Sie ja nicht, dass jeder Raclettekäse gleich schmeckt. Beim einen ist der Geschmack eher rauchig, beim anderen eher salzig und beim dritten wieder mehr cremig. Die Degustation ist à discretion und wird deshalb zu einem regelrechten Raclette-Schmaus. Nach diesen Gaumenfreuden geht es im Anschluss mit vollem Bauch auf zum nächsten Programmpunkt, einem Verdauungsspaziergang durch die Walliser Weinberge. Mein persönlicher Tipp: Krönen Sie Ihre Mahlzeit mit einem Aprikosensorbet mit Abricotine AOP – einem edlen süssen i-Tüpfelchen.
3. Etappe: Eine Rebbergwanderung im Land der Viertausender
Der Spaziergang von Sierre nach Salgesch dauert zwischen zwei und zweieinhalb Stunden. In unserem Fall eher zweieinhalb, weil wir uns Zeit zum Herumschlendern und zum Bewundern der grossartigen Aussicht auf die umliegenden Gipfel genommen haben. Es ist ein leichter Spaziergang entlang der typischen Walliser Trockensteinmauern. Der Weg führt uns am Rebberg «Chivirau» vorbei. Hier dürfen Wandernde, wenn die Trauben reif sind, zugreifen und von 34 Rebsorten ein paar Beeren kosten. Später mündet der Weg in die Raspille-Schlucht deren kühle Luft uns sehr willkommen ist. Mein persönlicher Tipp: Packen Sie eine Flasche Opaline, eine lokale Limonade aus Apfelsaft, in Ihren Rucksack. Ich habe die Sorte mit Holunderblütenaroma probiert – ideal für eine kleine Pause inmitten der Weinberge.
4. Etappe: Nach Salgesch jenseits der Raspille
Aus den zahlreichen Lehrtafeln am Wegrand erfahren wir, dass die Raspille die Grenze zwischen dem französischsprachigen Unterwallis und dem deutschsprachigen Oberwallis bildet. In Salgesch angekommen, geht es zuerst zur Kapelle, die über dem Dorf thront, das für seine Spitzenweine bekannt ist. Danach besuchen wir das Weinmuseum, wo wir viel Neues über die Arbeit im Weinberg und den Weinbau lernen. Nach unserer schönen Wanderung durch eben diese Weinberge ist es sehr aufschlussreich zu erfahren, wie viel Arbeit und Herzblut die Winzerinnen und Winzer in die Pflege dieser herrlichen Landschaft stecken, um hochwertigen Wein zu produzieren. Mein persönlicher Tipp: Probieren Sie in der Bäckerei Mathieu, die für ihre Traubenkernspezialitäten berühmt ist, die köstlichen kleinen Traubenkernriegel.
5. Etappe: Rückreise ab Salgesch mit privater Degustation
Wir nutzen unseren Aufenthalt in Salgesch, um uns mit Produkten aus der Region einzudecken, damit wir unsere kulinarische Entdeckungsreise zu Hause fortsetzen können. Mit dem Kopf voller Eindrücke von wunderschönen Landschaften und dem Gefühl, einen Tag im Gourmetparadies verbracht zu haben, kehren wir an den Bahnhof Salgesch zurück. Auf der Rückfahrt im Zug gönnen wir uns zu Roggenbrot und Trockenfleisch ein Glas Fendant. Der passende Abschluss dieser genussvollen Reise für unsere Sinne. Mein persönlicher Tipp: Falls Sie auf der Suche nach dem perfekten Geschenk für Ihre Gourmetfreunde sind – ich bringe meinen gerne eine Flasche Branntwein AOP mit. Aus Aprikosen oder Birnen hergestellt, eignet er sich hervorragend als Digestif sowie für Desserts oder Cocktails.