Alpenkraft

Schneeschuhlaufen, Winter, Wallis

In diesem Zeltlager auf 2700 Meter Höhe übernachteten die Spieler des FSV Mainz 05. Ihr Trainer Martin Schmidt hat der Mannschaft so den Belalp-Geist vermittelt.

Er ist Oberwalliser, erfolgreicher Trainer und aussergewöhnlicher Motivator. Martin Schmidt, Trainer der Bundesliga-Mannschaft FSV Mainz 05, hat seine Schützlinge mit Schneeschuhlaufen und Zelten im Winter an die Grenzen gebracht – und sie zu Höchstleistungen motiviert. Die Belalp ist auch für Schmidt ein Kraftort – hier war er schon als Kind bei seinem Grossvater und hier verbringt er heute mit seiner Familie seine Ferien.

Schneeschuhlaufen, Winter, Wallis

Was haben Sie während des Trainings mit Ihrer Mannschaft auf der Belalp alles gemacht?

Martin Schmidt: Wir haben auf der Belalp mit Schneeschuhen 1300 Höhen-meter zurückgelegt. Übernachtet haben wir in Zelten, zeitweise bei minus zehn Grad. Es war auch ein Mentaltraining: Ich versuche immer Bilder zu schaffen, die mithelfen, Grenzen zu verschieben.

Wie haben die Spieler reagiert?

Sie waren ja beispielsweise mit dem Zug gereist und in Brig ins Postauto gestiegen. Nicht grad das, was sich Bundesligaspieler gewohnt sind. Sie waren voll motiviert und haben mitgezogen. Für viele war es das erste Mal in einer solch mächtigen Bergwelt, und sie haben sich faszinieren lassen.

Welche Feedbacks erhielten Sie?

Das Feedback gabs in der Rückrunde der Bundesligasaison: Der «Geist der Belalp» war allgegenwärtig. Und ein Spieler sagte: «Danke Coach, ich habe das erste Mal Schnee gesehen!»

War es auch erlaubt, Walliser Spezialitäten zu essen?

Ja, wir hatten Walliser Teller, Fondue und Häxucafe. Einige Spieler assen das Fondue ohne Weinbeigabe.

Welche Wirkung haben die Berge auf den Menschen?

Berge verleihen Kraft und schüren die Motivation, Leistung zu erbringen.

Schneeschuhlaufen, Winter, Wallis

Wie oft kommen Sie auf die Belalp?

Immer eine Woche an Weihnachten und zwei im Sommer. Zudem mache ich im Herbst gerne noch ein bis zwei Kurztrips, um zu wandern.

Was vermissen Sie, wenn Sie in Deutschland sind?

Die Berge, das Skifahren, die Heimat mit Familie.

Wie verbringen Sie die Zeit mit Ihrer Familie auf der Belalp?

Im Winter fahren wir natürlich Ski, im Sommer sind wir gerne in unserer Alphütte im «Bäll».

Woran erkennt man bei Ihnen den Walliser?

Am Dialekt – klar, oder? Und am positiven Geist.

Was macht den Walliser aus?

Die Walliser sind positive Menschen. Wir haben einen harten Kopf, Willensstärke und ein hohes Mass an Eigenmotivation.

Wie motivieren Sie Ihre Spieler?

Meist mit Bildern und Vorstellungskraft. Wichtig ist, die intrinsische Motivation anzusteuern. Also den Willen jedes Einzelnen, sich selber jeden Tag besser zu machen – aus eigenem Antrieb.

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