Die Geheimnisse der Walliser Wildkräuter
Im Herzen des Walliser Chablais liegt die Region Dents du Midi. Das Gebiet an der Grenze zu Frankreich hat seine eigenen Gesetze. Hier regiert die Natur. Fantastische Ausblicke auf die über 3000 Meter hohen Gebirgszüge und ein Outdoor-Angebot der Sonderklasse warten auf aktive Gäste. Die Vielfalt der Wanderwege und Wildkräuter sind bemerkenswert.
Der mit den Kräutern tanzt
Der mit den Kräutern tanzt Wer die Natur nicht einfach erleben will, sondern Teil von ihr werden möchte, sollte sich Guillaume Besson anschliessen. Der Ethnobotaniker führt in der Region Dents du Midi im Wallis Wildkräuterwanderungen durch. Er öffnet den Teilnehmenden die Augen in verschiedenen Hinsichten und lässt sie die volle Kraft der Natur spüren.
Er liebt das Abenteuer sowie die Natur und die Pflanzen, die in der Region Dents du Midi wachsen. Guillaume Besson ist der Walliser Ethnobotaniker. Er kennt die Wildkräuter und deren kulinarische, aber auch medizinische Verwendung. Um auch andere in die Geheimnisse einzuweihen, bietet er Kräuterwanderungen in dieser Gegend an. Die gefundenen Wildkräuter werden am Schluss gemeinsam verarbeitet und verkostet.
Der mit den Kräutern tanzt
Da ist dieser eine Moment, der bleiben wird. Guillaume Besson erklärt auf einem Grat über Champéry seiner dreiköpfigen Gruppe die Besonderheiten der Wacholder. Plötzlich unterbricht er und zeigt in die Höhe. Riesige Vögel ziehen ihre Kreise. Majestätisch und geräuschlos segeln drei Gänsegeier über den Köpfen der Wanderer. Niemand spricht, alle sind im Moment und eins mit der Natur. Genau darum geht es bei den Kräuterwanderungen von Guillaume Besson auch: Überraschungen zulassen und die Sinne offen haben für alle Facetten der Natur. Danach widmet er sich wieder der Wacholder. Sie sei ein Universalheilmittel gegen alle Beschwerden, die durch mangelnde Wärme auftreten. Die getrockneten Beeren machten munter und wach. Der «Kaiserin» begegnet die Kräuterwandergruppe rund um Guillaume Besson als nächstes. Sie trägt diesen Namen, weil Walliser Senioren sie äusserst schätzen. Die Pflanze hilft bei Arthrosen.
Die Exkursionen von Guillaume Besson sind immer kleine Abenteuer. Der Blick ist keinesfalls immer auf den Boden gerichtet. Nebst den Pflanzen spricht er über die Eigenheiten der Region Dents du Midi. Die Gruppe macht einen Stopp etwas unterhalb des Croix-de-Culet."Das Spezielle hier finde ich dieses Plateau, diese Weite und danach diese steile Felswand. Etwas vergleichbares kenne ich nicht." Guillaume BessonMit der Felswand meint er die Gebirgskette Dents du Midi; diese drei Kilometer lange Bergkette mit den sieben beinahe gleichhohen Gipfeln. Sie ist das Markenzeichen dieser Gegend.
In diese herrliche Landschaft gelangt man von verschiedenen Städten aus in wenigen Stunden. Zum Beispiel mit dem Zug bis Champéry. Das Chalet-Dorf gehört zu den ältesten, touristischen Orten der Schweiz. Von hier aus bringt die legendäre rotweisse Gondel die Gäste zum Croix-de-Culet. Das Gebiet gehört zu Portes du Soleil – dem grössten international zusammenhängenden Wintersportgebiet zwischen der Schweiz und Frankreich.
Guillaume Bessons Wanderung führt mal hoch, mal runter, über grüne Wiesen und stets vorbei an wunderbaren Aussichten und interessanten Wildkräutern. Die Gruppe begegnet Wiesen-Bärenklau, der Schafgarbe und dem Weidenröschen. Letzteres blüht an diesen Sommertagen und überzieht die Alpwiesen mit einem violetten Schleier.
Das zeigt sich eindrücklich beim späteren Zubereiten des Abendessens im Plein Ciel. Es liegt oben auf dem Berg, in einer alten Gondel- und Sesselliftstation. Die Gruppe bereitet verschiedene Kräuterpestos zu. Es gibt Käse, der mit Kümmel gewürzt wird. Dazu ein Schlückchen Enzianwein aus einheimischen Enzianen. Die Weideröschen sind essbare Deko und der Hingucker schlechthin. Die Abendsonne taucht die Terrasse des Hotels Plein Ciel in ein goldenes Licht. Bei dieser Stimmung schmecken die selbergesammelten Speisen noch besser. Die Gruppe lässt den Tag ausklingen.
Allerdings trifft sie sich zu später Stunde noch einmal auf der Terrasse. Über den Dents du Midi hat sich ein eindrückliches Sternenzelt aufgebaut. Das Spektakel wird begleitet von absoluter Ruhe. Guillaume Bessons Angebot bietet verschiedene Momente, die es in sich haben. Er mache das, was er tu so gerne, weil es Menschen zusammenbringe. Er will mit seiner Arbeit aufzeigen, dass unsere Natur alles bereithält – medizinisch oder kulinarisch. Nur wisse niemand mehr, wie die Pflanzen zu verarbeiten.
Quelle: myswitzerland.com Fotorechte: © Switzerland Tourism
Auf auserlesenen Singletrails durchs Wallis
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