Die Natur und die Landschaften sind unbestreitbare Vorzüge des Wallis. Von den Lärchenwäldern an den Alpenhängen über die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt bis hin zu den Bergseen mit ihrem kristallklaren Wasser – der Kanton verfügt über ein wertvolles Erbe, das geschützt werden will. Dafür sorgen seit mehreren Jahren verschiedene Initiativen. Erneuerbare Energien, umweltfreundliche Unterkünfte oder die Sensibilisierung für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel: Erfahren Sie, was alles in Sachen Nachhaltigkeit unternommen wird.

Valais/Wallis Promotion macht bei Swisstainable mit.

Auch im Tourismus wird Nachhaltigkeit immer zentraler. Für Gäste, die naturnahe Erlebnisse suchen, gewinnt das ressourcen- und umweltschonende Reisen an Bedeutung. Valais/Wallis Promotion setzt sich stark mit dieser Thematik auseinander und ist nun auch offiziell Teil des Nachhaltigkeitsprogrammes Swisstainable. VWP erfüllt die Kriterien für das Level 3 und ist damit unter den Leadern. Swisstainable hat zum Ziel, in der gesamten Schweizer Tourismusbranche eine wirkungsvolle Bewegung zu starten, mit der Vision, das Reiseland Schweiz zur nachhaltigsten Destination der Welt zu machen. Neben der Schaffung eines Nachhaltigkeitsprogrammes für die gesamte Tourismusbranche, lanciert Schweiz Tourismus auch eine Kommunikationsoffensive, welche die Schweiz langfristig als nachhaltige Feriendestination positionieren wird.

Energie

Energie

Die zahlreichen Stauseen, die das Schmelzwasser der Gletscher in Form von Energie speichern, machen das Wallis zum Wasserschloss der Schweiz. Die Wasserkraft ist für das Wallis von grosser Bedeutung. Der Kanton produziert jährlich 10 Milliarden Kilowattstunden Energie aus Wasserkraft, was 25 bis 30 Prozent der Schweizer Produktion entspricht. Allein das Grande-Dixence-Stauwerk deckt den jährlichen Verbrauch von 400’000 Haushalten.

Das Wallis erfreut sich auch der Gunst der Sonne. Diese scheint an 300 Tagen im Jahr auf unser Tal und regt viele Innovationen auf dem Gebiet der Solarenergie an. Einzigartige Bauwerke, die höchst gelegene Solaranlage der Welt oder der erste schwimmende Solarpark der Schweiz sind nur einige Beispiele für den Erfindergeist der Walliser Unternehmen.

30 Walliser Städte oder Gemeinden sind mit dem Label «Energiestadt» ausgezeichnet. Damit werden Orte belohnt, die sich kontinuierlich für eine effiziente Energienutzung, den Klimaschutz, erneuerbare Energien und eine umweltfreundliche Mobilität einsetzen. Drei Gemeinden (Saxon, Siders und Martigny) haben sogar den Status «Energiestadt Gold» erreicht, da sie mehr als 75 Prozent der geforderten Kriterien erfüllen.

Grande Dixence, Val d’Hérémence, Wallis, Schweiz

Unterkünfte

Unterkünfte

Unterkünfte bieten sich besonders gut für die Umsetzung ökologischer Initiativen an. Zusätzlich kann damit auch das Umweltbewusstsein der Gäste gestärkt werden.

Die Villa Cassel auf der Riederalp ist ein gutes Beispiel für Klimaneutralität, insbesondere durch die eigene Solaranlage, die den gesamten Strombedarf des Pro-Natura-Zentrums deckt. Auch die Mille-Hütte setzt mit ihren Solarzellen auf dem Dach und einem Windrad voll auf grüne Energie. Die Monte-Rosa-Hütte auf 2’883 m. ü. M ist eine der modernsten Berghütten der Alpen. Dank ihrer einzigartigen Aussenhülle, die auf 122 Quadratmetern mit Solarpanels bestückt ist, produziert sie 70 Prozent ihres Energiebedarfs selbst.

Viele Hotels beziehen ihre Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen, reduzieren durch die Modernisierung der Gebäudeisolation den Heiz- und Kühlaufwand für ihre Zimmer und achten auf einen sorgsamen Umgang mit Wasser. Zudem gestalten sie die Menüs in ihren Restaurants mit Produkten aus der Region und statten ihre Zimmer mit nachhaltigen Holzmöbeln aus.

Kampagne «Make Heat Simple»
Der Kanton Wallis nimmt als Pilotregion von EnergieSchweiz an der Kampagne «MakeHeatSimple» des Bundesamtes für Energie (BFE) teil, die sich an Zweitwohnungsbesitzer richtet. Das System ermöglicht das ferngesteuerte Ein- und Ausschalten der Heizung per SMS, Telefon oder App und bietet das Potenzial, schweizweit rund 2’200 Gigawattstunden (GWh) Energie pro Jahr einzusparen. Dies entspricht rund drei Prozent des jährlichen Endenergieverbrauchs der Schweizer Haushalte und einem CO2-Ausstoss von insgesamt 608’000 Tonnen.

Villa Cassel, Riederalp, Aletsch Arena, Wallis, Schweiz

Verkehr

Verkehr

Autofreie Orte
Im Wallis haben mehrere Ferienorte die Autos von ihren Strassen verbannt. So kurven zum Beispiel in Zermatt, Saas-Fee, auf der Riederalp und der Bettmeralp oder in Blatten anstelle von Benzinfahrzeugen elektrische Shuttlebusse durch den Ort.

Grünere Bergbahnen
Der Bergbahnbetreiber Téléverbier hat auf seinen Gebäuden Solarpanels installiert und regelt den Betrieb der Anlagen entsprechend der Anzahl Benutzer, was Energie spart. In der Aletsch Arena werden die Züge und der neue ÖV-Hub in Fiesch zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben. In Zermatt wurde die Station der neuen Seilbahn auf das Klein Matterhorn dank ihrer Solaranlage, die 42 Prozent ihres Energiebedarfs deckt, mit dem Schweizer Solarpreis 2018 ausgezeichnet. Die Bergbahnbetriebe von Nendaz-Veysonnaz setzen energiesparende Schneekanonen ein, die den Wasserverbrauch auf das absolut Notwendige beschränken.

Anreize für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel
In Verbier zum Beispiel können die Gäste kostenlos den öffentlichen Shuttlebus benutzen.

Solaranlage, Energie, Industrie, Wallis, Schweiz

Unternehmen

Einige innovative Walliser Unternehmen

Unendlich recycelbares PET
Das Sittener Start-up DePoly hat ein chemisches Recyclingverfahren für PET entwickelt, mit dem das Material in seine beiden Hauptbestandteile zerlegt werden kann. Andere, bereits existierende Verfahren zum Recyceln von PET haben gewisse Nachteile: So ist es zum Beispiel nicht möglich, Flaschen aus 100 Prozent recyceltem PET herzustellen. Darum hat DePoly ein innovatives Verfahren entwickelt, mit dem jedes beliebige PET-Objekt recycelt werden kann. Dafür wird das Material depolymerisiert, um so die gereinigten Bestandteile Ethylenglykol und Terephthalsäure zu erhalten. Mit diesen Komponenten kann dann erneut PET hergestellt werden. Der grosse Vorteil dabei ist, dass sich dieser Prozess unendlich oft wiederholen lässt.

Eine revolutionäre Lösung im Kampf gegen die Versalzung landwirtschaftlicher Böden
Aqua 4D hat eine revolutionäre Technologie zur Wasseraufbereitung entwickelt. Diese Technologie wird verwendet, um Kalkablagerungen zu vermindern und die Korrosion zu verringern. Sie ist in über 100 öffentlichen Gebäuden in der Schweiz – davon 50 im Wallis – im Einsatz und wird weltweit auch verwendet, um der Bodenversalzung entgegenzuwirken. Bevor das Bewässerungswasser über den Kulturen ausgebracht wird, wird es mit einem elektromagnetischen Signal behandelt. Dadurch verändern sich die Anordnung der Wassermoleküle und das Verhalten der Mineralien. So können die Pflanzen die notwendigen Stoffe aufnehmen und die Salze werden gelöst und unter die Wurzeln geführt.

 

Wasseraufbereitung, Industrie, Wallis, Schweiz

Ein leistungsstarkes Elektroflugzeug
Hervorgegangen aus dem technischen Erbe der Solar Impulse, an der die beiden Gründer mitgearbeitet haben, entwickelt H55 elektrische Antriebssysteme für die Luftfahrt. Als Beitrag zu einer saubereren Luftfahrt hat das Unternehmen ein elektrisch angetriebenes Flugzeug entwickelt, das emissionsfrei fliegt. Ein innovatives Batteriemanagementsystem überwacht die 108 Batteriezellen und kann sie einzeln abschalten, zum Beispiel bei einer drohenden Überhitzung. Die Maschine ist für Flugschulen bestimmt und kommt 2021 auf den Markt.

Grünere Jeans
Das Start-up RedElec aus Riddes hat ein Verfahren entwickelt, das die kostengünstigere und vor allem umweltfreundlichere Herstellung eines Farbstoffs für die Jeansindustrie ermöglicht. Das 2007 gegründete, auf Elektrochemie spezialisierte Unternehmen benutzt anstelle der herkömmlichen chemischen Stoffe die Kraft der Elektronen und leistet so einen Beitrag im Kampf gegen Schadstoffe und für eine sauberere Industrie.