Im Reich der Walliser Prinzessin
Das Tal ist lichtdurchflutet und sonnengeküsst. Entlang der Rhone von Siders nach Martigny regiert zwischen Äpfeln und Birnen die Aprikose - die Prinzessin des Walliser Obstgartens. Aline Défayes lebt und arbeitet in ihrem Dienste.
Braunes langes Haar fällt ihr über die Schultern, die Wimpern sind getuscht, die Hände schlank und gepflegt. Die junge Frau könnte auch an einer Hotelrezeption arbeiten. Aline Défayes hat sich aber anders entschieden. Zum Stolz ihres Vaters und Stirnrunzeln ihrer Mutter hat sie die Familienunternehmung übernommen. Aprikosen, Williamsbirnen, Weintrauben, aber vor allem Äpfel kultiviert sie auf den 15 Hektar Land in Saillon und Leytron.
Sortenreicher Obst- und Gemüsegarten
Engagiert und weltoffen ist Aline Défayes ständig auf Trab. Zwischen Obstbäumen, Büro, Verbandsmandaten und dem Unterrichten an der kantonalen Landwirtschaftsschule in Châteauneuf bleibt wenig Freizeit. Der Einsatz lohnt sich. „Das schönste und zugleich frustrierendste als Obstproduzentin ist, die Entwicklung der Natur zu beobachten und das Resultat zu sehen.“ Trotz mediterranem Klima und 300 Sonnentagen im Jahr sind gerade die empfindlichen Aprikosen den Launen Petrus ausgesetzt. „Regnet oder hagelt es kurz vor der Erntezeit, kann es sein, dass die ganze Ernte ausfällt.“ Insgesamt werden im Wallis auf gut 670 Hektar Land Aprikosen angebaut, was etwa einer Fläche von 940 Fussballfeldern entspricht. Diversifikation ist der Schlüssel um das Risiko zu minimieren. Im Walliser Obst- und Gemüsegarten gedeiht von der Spargel bis zur Erdbeere eine grosse Sortenvielfalt. Der Erntekalender hat dafür kaum noch Lücken. Auf Aprikosen folgen Birnen, Äpfel und die Trauben im Herbst.
Walliser Aprikosen = Innovation
Seit den 1990er Jahren wurde der Anbau von neuen Aprikosensorten gefördert. Eine grössere Sortenvielfalt von frühen bis späten Aprikosen sollte die Produktion erhöhen. Heute kultivieren die Walliser Aprikosenproduzenten neben der traditionellen Luizet rund 70 weitere Sorten. Und die Ernte erstreckt sich mittlerweile auf fast drei Monate zwischen Juni und Ende August. Damit produziert das Wallis etwa die Hälfte des Schweizer Aprikosenkonsums und fördert den regionalen Konsum. Als Symbolbild für ein innovatives Wallis wurde die Aprikose zur Prinzessin des Walliser Obstgartens. Anfangs Juli ist es soweit, die Walliser Aprikosensaison wird offiziell in sieben Westschweizer und Deutschschweizer Städten lanciert. Denn 96% der Schweizer Aprikosen stammen aus dem Wallis.
Die Marke Wallis steht für Qualität
Frisch gepflückt, wohlgeformt mit einer kräftigen Farbe und fruchtig süss wollen wir sie haben. Damit die Aprikosen den hohen Qualitätsansprüchen der Konsumenten genügen, werden die Blüten im Frühling ausgedünnt und der perfekte Erntezeitpunkt ist nicht zu verpassen. „Frisch ab Baum sind unsere Aprikosen innert ein bis zwei Tagen im Schweizer Detailhandel zu kaufen“, erklärt Aline Défayes. Die Walliser Herkunft, Frische und Qualität bestätigt das Vertrauenssiegel der Marke Wallis. Ihre Standards sind klar geregelt und deren Einhaltung wird regelmässig kontrolliert.
Apéro statt Digestif
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