Nachhaltigkeit - Anders reisen

Im Angesicht der Klima- und Umweltproblematik formuliert das Alpenmanifest eine neue Art und Weise, die Berge zu erleben: respektvoller, bewusster, nachhaltiger.
In zehn einfachen, wegweisenden Grundsätzen lädt es alle – Einheimische, Gäste, Berufstätige – zu konkreten Verhaltensweisen ein, um die Alpenlandschaften, die lokalen Gemeinschaften und die einzigartige Biodiversität unserer Regionen zu erhalten.
Dieses Manifest, getragen von AlpNet, einem Netzwerk von Tourismuspartnern aus der Schweiz, Italien, Österreich und Deutschland, ist mehr als ein Appell an die Verantwortung: Es ist eine Einladung, die Alpen ausgiebig zu erkunden und zu geniessen und sie dabei zu schützen.
1. Wir respektieren die Natur und Tierwelt der Alpen.
Vom Steinbock bis zum Edelweiss – die Alpen beherbergen einen aussergewöhnlichen Naturreichtum mit über 30’000 Tier- und 13’000 Pflanzenarten. In der Natur bleiben wir jederzeit zurückhaltend und aufmerksam und lassen dieses Ökosystem für zukünftige Generationen intakt.

2. Wir verhalten uns respektvoll gegenüber anderen Gästen und Einheimischen.
In den Bergen ist der Umgang miteinander genauso wichtig wie das Erreichen des Gipfels. Ein erwidertes Lächeln auf dem Wanderweg, ein Dankeschön im Gasthaus: Jede Geste zählt, um eine angenehme Atmosphäre für Einheimische und Gäste zu schaffen.

3. Wir hinterlassen nichts in der natürlichen alpinen Landschaft.
Dass wir unsere Abfälle mitnehmen, ist selbstverständlich. Dahinter steht aber eine ganze Haltung: Respekt für die Umwelt, nichts stören, nichts hinterlassen – so, als wäre niemand da gewesen.

4. Wir bevorzugen das bestehende Unterkunftsangebot.
Ob Gästezimmer, Berghotels oder Hütten – in den Alpen gibt es viele gastfreundliche Orte. Und wenn der Wunsch nach einer Nacht unter freiem Himmel aufkommt, sollten wir uns vergewissern, dass dies erlaubt ist und die Umgebung respektiert wird – auch die Tiere.

5. Wir wählen Touren in den Alpen sorgfältig aus und bereiten sie gut vor.
Bei wechselhaftem Wetter und mitunter anspruchsvollen Wanderwegen will das Abenteuer in den Bergen geplant sein. Dass wir unsere Strecke vorbereiten, unsere Grenzen kennen und uns richtig ausrüsten, ist auch ein Zeichen des Respekts für uns selbst, für die anderen – und vor den Gipfeln.

6. Wir überqueren die Alpen behutsam und bleiben auf Wegen, Trails und Pisten.
Indem wir den markierten Routen folgen, schützen wir die empfindliche Vegetation, meiden kritische Gebiete und können uns in aller Sicherheit fortbewegen. Die Wanderwege erzählen von vielen Generationen vor uns: Ihnen zu folgen, bedeutet, sie zu achten und die Landschaft in ihrem Gleichgewicht zu schützen.

7. Wir respektieren die Betriebszeiten und Regeln von Schneesportanlagen und Langlaufloipen.
Pisten sind nicht nur zum Befahren da, sie haben auch ihre eigenen Regeln und Rhythmen. Mit deren Beachtung tragen wir zur Sicherheit bei, zum flüssigen Ablauf – und zum Vergnügen aller, von Beginnenden bis zum Profi.

8. Wir kaufen regional ein und unterstützen lokale Unternehmen.
Raclette, Ziger, Roggenbrot, Aprikosen oder handwerklich hergestellte Sirupe: Wer sich für lokale Produkte entscheidet, geniesst die Region mit jedem Bissen. Wir unterstützen damit die Produzierenden, erhalten die Dörfer lebendig und kehren mit einem kleinen Stück Terroir in der Tasche heim.

9. Wir reisen umweltfreundlich.
Zug, Bus, Fahrgemeinschaften, mit dem Velo oder zu Fuss: Es gibt tausendundeine Möglichkeit, die Alpen zu erkunden, ohne einen allzu grossen Fussabdruck zu hinterlassen. Wer langsamer unterwegs ist, sieht mehr, erlebt mehr und atmet tiefer.

10. Wir tragen die schönen Erinnerungen an die Alpen in unseren Herzen.
Bilder, Emotionen, Begegnungen – was wir aus den Alpen mitbringen, passt nicht in einen Koffer. Es sind wertvolle Erinnerungen, die wir mit Achtung teilen, ohne den Zauber des Ortes anzutasten.
