Sommer 2022

Elodie Comby Cheseaux

Elodie Comby Cheseaux

Vorname: Elodie
Nachname: Comby Cheseaux
Geburtsdatum: 09.11.1992
Herkunft: Saillon
Beruf: Agraringenieurin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Walliser Obst- und Gemüse-Branchenorganisation IFELV.
Besonderheit: Aprikosen mag sie am liebsten pur, frisch gepflückt vom Baum. Für sie ist diese Frucht ein kleines Stück Wallis, das sie in der Tasche sowohl an den Strand als auch in die Berge mitnehmen kann.
Lieblingsort: Saillon mit dem mittelalterlichen Städtchen

Elodie Comby Cheseaux und die Aprikosen – eine Sandkastenliebe.

Das Wallis und seine Produkte haben im Leben von Elodie Comby Cheseaux eine grosse Bedeutung. Da ihr Vater Obst- und Gemüsebauer ist, hat sie von klein auf das Glück, sich direkt aus dessen Produktion bedienen zu können. Insbesondere zur Aprikose, der Prinzessin der Walliser Obstgärten, pflegt sie eine besondere Beziehung. «Aprikosen zu essen, ist nicht langweilig, sondern ein Genuss», erzählt die 29-Jährige fröhlich. Die Kultfrucht des Wallis gilt es in vollen Zügen zu geniessen. 96 Prozent der Schweizer Produktion stammen aus dem Walliser Bergkanton. Mit über 70 verschiedenen Sorten haben Aprikosen von Juni bis September Saison. Nachdem das Jahr 2021 infolge des Frosts verheerend war, versichert die Kennerin: «Für das Jahr 2022 kündigt sich eine gute Ernte an, obwohl es auf halber Hanghöhe Frost gab. Die Parzellen sind übersät mit Aprikosen und wenn es keinen Zwischen fall gibt, erwarten wir Früchte von guter Qualität.»

Die ausgebildete Agraringenieurin mit Spezialisierung in Agrarwirtschaft lebt ihre Leidenschaft. In den Plantagen ihres Vaters in Saillon begründet sie ihre Berufswahl: «Der Beruf meines Vaters motivierte mich dazu, mich der Agrarwissenschaft zuzuwenden. Ich ass schon seit jeher gerne Obst und Gemüse, das aus seiner Produktion oder vom Nachbarsbauernhof stammte.» Somit wurde Elodie schon früh für lokalen und saisonalen Konsum sensibilisiert. Aber sie stellte auch bald fest, dass einige Erzeugnisse für Produzierende nicht rentabel sind: «Das beschäftigte mich sehr und ich wollte besser verstehen, warum einige Produkte nicht gewinnbringend sind.» Also kehrte sie 2021 nach einigen Jahren ausserhalb des Kantons ins Wallis zurück, um als Agraringenieurin bei der IFELV zu arbeiten. In ihrem Alltag leitet sie nun das Projekt ArboPhytoRed, das Produzierende von Äpfeln, Birnen und Aprikosen darin unterstützt, auf gewissen Parzellen weniger synthetische Pflanzenschutzmittel einzusetzen und auf natürliche Produkte zurückzugreifen. Zusammen mit der Forschungsstation von Agroscope suchen Elodie und produzierende Personen nach natürlichen Methoden für die Bekämpfung von gewissen Aprikosenkrankheiten. Sie möchten die Pestizide in den Walliser Obstgärten um mindestens 30 Prozent reduzieren, obgleich das Hauptziel darin besteht, den Austausch zu fördern, um eine effektive Lösung zu finden. «Unsere grösste Herausforderung ist der Produzentenpreis», erklärt Elodie. «Die Produktion mit alternativen Vorgehensweisen ist teurer und der Preis wird darin bislang nicht kompensiert. Das macht die Umsetzung in Betrieben schwierig.» Doch für die junge und motivierte Walliserin ist das kein Grund aufzugeben. Sie will sich weiterhin mit dieser kniffligen Aufgabe auseinandersetzen.

Samuel

Samuel Hofmann

Vorname: Samuel
Nachname: Hofmann
Geburtsdatum: 24.11.1990
Herkunft: Menzingen, Kanton Zug
Beruf: Geschäftsführer der Obergoms Tourismus AG und Vorstandsmitglied des Pfadibundeslagers 2022.
Besonderheit: Samuel Hofmann ist seit seiner Kindheit ein leidenschaftlicher Pfadfinder, hat die klassischen Stufen der Organisation durchwandert und es schliesslich zum Co-Leiter des Bundeslagers 2022 geschafft. Und dieses findet ausgerechnet in seiner neuen Heimat Goms statt, deren Tourismuschef er seit August 2021 ist.
Lieblingsort: Draussen in der Natur. Und die wartet im Goms direkt vor seiner Tür. «Der Begriff Naherholungsgebiet ist hier sprichwörtlich Programm.»

Von einem, der auszog, um das Goms kennenzulernen.

Es war einmal, so fangen Märchen an. Und obwohl es in der Originalerzählung der Gebrüder Grimm um einen geht, der auszog, um das Fürchten zu lernen, hat auch die folgende Geschichte etwas Märchenhaftes. Denn es war einmal ein junger Mann aus Menzingen im Kanton Zug mit Namen Samuel Hofmann, der machte sich mit seiner Frau Manuela auf, um das Goms zu erkunden. Aus gutem Grund. Schliesslich war er Co-Leiter des Pfadibundeslagers, welches nur alle 14 Jahre und das nächste Mal im Sommer 2022 im Goms stattfinden wird. Womit die beiden nicht gerechnet haben, war die Liebe auf den ersten Blick. «Kaum waren wir im Goms angekommen, war für uns klar, dass wir künftig dort leben möchten», schwärmt Hofmann. Der studierte Tourismusfachmann und Betriebsökonom malte sich aus, vorerst seiner Tätigkeit als Co-Lagerleiter nachzugehen und nebenbei wie bisher seinen Job als Eventmanager im Homeoffice zu pflegen. «Ich war mir sicher, dass sich danach wieder ein Türchen öffnen würde.» Und prompt ging eines auf. Und zwar früher als gedacht. Obergoms Tourismus suchte einen Geschäftsführer und Samuel Hofmann packte die Gelegenheit beim Schopf. Als passionierter Pfadfinder war er durch seinen Besuch im Goms also auf der richtigen Fährte. «Hätte ich die Region nicht kennengelernt, hätte ich mit Sicherheit nicht von dieser spannenden Herausforderung erfahren.» Und so schlagen diesen Sommer zwei Herzen in seiner Brust. Dasjenige von Sultan, dem Pfadfinder, der zwar zwischenzeitlich die Co-Lagerleitung abgegeben hat, und jenes des Tourismusverantwortlichen Samuel Hofmann. «Eigentlich würde ich am liebsten die zwei Wochen vom 23. Juli bis 6. August Ferien nehmen, um das Bundeslager zu erleben», schmunzelt der 31-Jährige. «Aber ich darf ja auf der anderen Seite in meiner Funktion als Geschäftsführer auch die Teilnehmenden und alle anderen Gäste im Namen der Destination willkommen heissen. Deshalb bin ich überzeugt, dass ich die beiden Leidenschaften miteinander verbinden kann und mein Pfadi- und mein Gommer Herz im Gleichtakt pöpperln werden.» Wer ihm zuhört, merkt schnell, dass ihm der Spagat gelingen wird. Zumal es einige Parallelen gibt. In seinem jetzigen Amt kann der Wahlwalliser nämlich sehr oft auf seine Erfahrungen aus der Pfadfinderzeit zurückgreifen. «Pfadi ist die beste Lebensschule.» Sei es betreffend Organisation und Verantwortung, aber auch bei der Arbeit mit den verschiedensten Interessengruppen. «Zuhören, abwägen und gemeinsam nach Lösungen suchen, um schliesslich eine Vernetzung zu schaffen, in der alle am gleichen Strick ziehen.» Tönt nach Happy End – fast wie im Märchen.