
Sommer 2020
Emmanuel
Emmanuel Charpin
Vorname: Emmanuel
Nachname: Charpin
Geburtsdatum: 14.02.1977
Herkunft: Savoie (Frankreich)
Beruf: Co-Direktor der Stiftung Château de Villa.
Besonderheit: Die Vinothek des Château de Villa ist die einzige, die Weine aus dem ganzen Wallis anbietet.
Lieblingsort: Das Vallon de Réchy, «ein Ort mit einem fantastischen Biotop».
Emmanuel Charpin, Botschafter des Walliser Weins in der Vinothek des Château de Villa, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feiert.
Emmanuel Charpin ist ein Weinliebhaber. Insbesondere liebt er den Walliser Wein. Seine Mission innerhalb der Stiftung Château de Villa in Siders besteht darin, die Weine des Kantons zu fördern, namentlich durch seine Vinothek. Diese feiert 2020 ihr 20-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass bietet die Einrichtung bis zum Jahresende alle 15 Tage die Verkostung von zwanzig neuen Weinen im Offenausschank an. Dies ist eine Gelegenheit, die eindrucksvolle Karte mit 750 Walliser Weinen zu entdecken, die sowohl von kleinen Winzern als auch von grossen Kellereien, von Bouveret bis Visperterminen, produziert werden. «Unser Ziel ist es, ein Bild der Walliser Weinkultur als Ganzes anzubieten. Wir sind die einzigen, die den gesamten Kanton abdecken. Die Proportionalität der vertretenen Kellereien entspricht mehr oder weniger der Weinanbaufläche jeder Gemeinde. Bei uns ist daher Chamoson mit ihren 417 Hektar Weinbergen die am stärksten vertretene Gemeinde», erklärt Emmanuel Charpin. Dieser Weinliebhaber, der ursprünglich aus dem französischen Savoie stammt, fand im Wallis ein Land, in dem er Wurzeln schlagen konnte: «Ich habe eine sehr starke Verbundenheit mit den Bergen und ihrer Kultur. Die Walliser stecken einen an und das Klima ist fantastisch. Was den Weinbau betrifft, so kenne ich keine andere Region auf der Welt, in der man so viele Rebsorten mit solchem Erfolg verbinden kann.»
Jérôme
Jérôme Jacquod
Vorname: Jérôme
Nachname: Jacquod
Geburtsdatum: 30.11.1968
Herkunft: Bramois/Sitten, geboren in Bern
Beruf: Diplomierter Hydrogeologe und Geologe, Direktor der Norbert AG
Besonderheit: 500’000 Haushalte, also rund 1,5 Millionen Einwohner, werden allein durch die Leistung der Staumauer Grande Dixence versorgt.
Lieblingsort: Das Val d'Hérémence und insbesondere die Staumauer Grande Dixence im Herbst. Sie ist die höchste Gewichtsstaumauer der Welt und liegt am Fusse des Val des Dix.
Das Wallis, ein einzigartiges Terrain für Hydrogeologie und Geologie.
Wussten Sie, dass 28 Prozent der Wasserkraftproduktion der Schweiz aus dem Wallis stammt? Die Staudämme der Walliser Alpen sind von Menschenhand errichtete kolossale Bauwerke. Als Hydrogeologe und Geologe kennt Jérôme Jacquod die Bedeutung dieser Giganten sehr gut: «Jeder Damm ist ein spektakuläres Beispiel dafür, wie wichtig die Wasserkraftproduktion für die Wirtschaft eines Alpenkantons wie dem unseren ist.» Als Direktor des Büros für Ingenieurgeologie und Hydrogeologie Norbert AG in Martigny beschäftigt sich Jérôme Jacquod mit der Konstruktion von Bauwerken, den Naturgefahren, der Umwelt, dem Grundwasser und der Geothermie. Es ist diese Interdisziplinarität des Berufes und die Vielfalt des Walliser Bodens durch seine aktive Tektonik, die ihn seit mehr als zwanzig Jahren unermüdlich inspirieren. «Das Wallis ist ein lebensgrosses Labor für Naturgefahren. Erdrutsche, Murgänge, Felsstürze, grosse Bergstürze, Überschwemmungen und so weiter. Dank der Vielfalt unseres Terrains sind wir in der Lage, unser spezialisiertes Know-how sowohl innerhalb des Kantons als auch im Ausland einzubringen.» Von der Analyse eines nachlassenden Staudamms in Albanien über die Höhlung des Tunnels von Evouettes bis hin zur Suche nach Thermalwasser für die Bäder von Brigerbad ist Jérôme Jacquod eine der Walliser Persönlichkeiten, die sich für ein nachhaltiges Wallis durch die Aufwertung dessen Know-hows und die Weitergabe von Wissen an künftige Generationen einsetzen.
Susanne
Susanne Hugo-Lötscher
Vorname: Susanne
Nachname: Hugo-Lötscher
Geburtsdatum: 27.12.1960
Herkunft: Agarn
Beruf: Geschichtenerzählerin favola und Spezialistin für Öffentlichkeitsarbeit
Besonderheit: Dank dem von Susanne Hugo-Lötscher gegründeten Verein «Clownvisite» geniessen seit 2011 auch im Oberwallis kranke, betagte und behinderte Menschen durch den Besuch von Gesundheitsclowns Momente der Freude.
Lieblingsort: Die Walliser Berge, vor allem im Herbst, um die goldbraunen Wälder und die klare Fernsicht zu bestaunen.
Walliser Geschichten und Legenden, die wahrer als das Leben sind.
In früheren Zeiten war das tägliche Leben der Bergbewohner hart, anspruchsvoll und nomadenhaft. Die Natur und ihre Risiken bestimmten den Arbeitsrhythmus, boten eine einfache Existenz und ein wenig Glück. Abends am Feuer erzählten die Erwachsenen sich und den Kindern gerne Geschichten zur Unterhaltung, Ermahnung und um Selbsterlebtes weiterzugeben oder zu verarbeiten. Seit nunmehr 25 Jahren taucht Susanne Hugo-Lötscher – zusammen mit den vier anderen Geschichtenerzählerinnen des Boozu-Teams Agarn – in diese Figuren der damaligen Zeit ein, um Kindern und Erwachsenen Geschichten, Märchen, Sagen und Legenden zu erzählen. Fasziniert von Geschichten gibt die 60-Jährige ihre Kindheitserinnerungen lebhaft weiter. «Die Geschichten enthalten viel Wissen und Weisheit sowie Lösungen für die Probleme der Menschen. Was die Sagen und Legenden betrifft, so erzählen sie uns viel über unsere Vorfahren, ihre Ängste, ihre Sorgen, ihren Alltag. Sie sind wichtig, um unsere Wurzeln und unsere Lebensweise zu verstehen. Das sind Geschichten, die wir weitergeben wollen», erzählt Susanne Hugo-Lötscher. Unabhängig vom Publikum, ob Kind oder Erwachsener, sie erzählen frei und spontan. Denn: «Man muss auf alles vorbereitet sein», lacht die Geschichtenfrau. «Eines Tages, als wir mitten in einer Aufführung waren und meine Kollegin rief: ‹Hilfe, wer kann mir helfen?›, stand plötzlich ein Kind auf und sagte: ‹Ich werde dir helfen!› Es ist fantastisch, wenn sich das Publikum so von der Geschichte mitreissen lässt.» Mit rund hundert Walliser Sagen und Erzählungen im Kopf, reisst die Improvisation der Geschichtenerzählerinnen des Boozu-Teams Agarn bestimmt nicht ab.
Yan
Yan Moret
Vorname: Yan
Nachname: Moret
Geburtsdatum : 18.10.1971
Herkunft: Liddes
Beruf: Hausmeister und Glockenschmied (halbtags).
Besonderheit: Er stellt 300 Glocken pro Jahr her. Seit 2019 sind diese Marke Wallis zertifiziert.
Lieblingsort: St-Jean im Val d’Anniviers, wo er sich bald niederlassen wird. Er schätzt die Mentalität der Menschen, die Ruhe und die fast unberührte Natur des Ortes.
Yan Moret fertigt von Hand Glocken für Eringerkühe an.
In seiner kleinen Werkstatt in Fully stellt Yan Moret handgemachte Glocken her. Die Geschichte beginnt vor sechzehn Jahren mit einem Hobby. «Am Anfang habe ich verschiedene Halterungen und Kronleuchter geschmiedet. Doch dann hatte ich Lust, Glocken zu machen. Dabei liess ich mich bei der Entwicklung meiner eigenen Methode von der Arbeit der Ältesten inspirieren. Ich liebe dieses Handwerk, den Hammer zu benutzen und zu sehen, wie sich das Metall verändert», sagt der Schmied aus Liddes. Im Laufe der Jahre lernte er seine heutigen Kunden, die Eringerbesitzer kennen und entwickelte eine Leidenschaft für diese Kühe, die nach seinen Worten «einen Blick haben, den andere Tiere nicht haben.» Wenn er sie dann mit den Früchten seiner Arbeit um ihren Hals sieht, kann Yan Moret nicht anders, als glücklich und stolz zu sein. Diese Leidenschaft wird schliesslich zu einem Beruf, den er nun halbtags ausübt. Jedes Jahr stellt der Mann, der «die Hitze liebt und Eisen zum Singen bringt», etwa 300 Glocken in elf verschiedenen Grössen her. Jede von ihnen erfordert vier Stunden Arbeit. Seit 2019 sind die handgefertigten Glocken von Yan Moret sogar Marke Wallis zertifiziert.
Sie möchten mehr wissen?
Wir senden Ihnen gerne weitere Informationen zu oder organisieren für Sie ein Interview.
E-mail Wallisär Gschichtä als PDF herunterladen