Dominic Zurbriggen

Dominic Zurbriggen übt seine Leidenschaft des Zeichnens in einer idyllischen und eher untypischen Umgebung aus. Der 38-jährige Oberwalliser hat sich in einem alten Holzmaiensäss aus dem Jahr 1766 im Weiler Furggstalden auf 1900 m ü. M. auf der Almagelleralp niedergelassen. Die atemberaubende Aussicht auf die Gipfel der Viertausender liefert dem Kinderbuchillustrator und -zeichner seine Inspiration. Seine Ideen entwirft er auf weissem Papier sowie in Skizzenbüchern und überarbeitet sie auf seinem Hauptwerkzeug, dem Profi-Tablet. So führt er ein Leben in einem Chalet inmitten der Natur, ohne auf den Komfort und die Technologie des 21. Jahrhunderts verzichten zu müssen.

Nach seiner Detailhandelslehre in Zermatt plante Dominic Zurbriggen, eines Tages das Sportgeschäft seiner Eltern zu übernehmen. Doch es kam anders. Seine Leidenschaft für das Zeichnen und die Entdeckung von Comics und Comicromanen haben ihn zu einer neuen Ausbildung bewogen. 2002 war es soweit. Er zügelte von Saas-Grund in ein kleines Studio in der Altstadt von Sitten und begann sein Studium an der Kunsthochschule EPAC in Saxon. Vier Jahre später schloss er den Bachelor in Sequentielle Kunst ab und machte sich selbständig, indem er sich auf die 2D-Illustration spezialisierte.

Unkonventioneller Beruf in traditioneller Umgebung

2006 zieht Dominic Zurbriggen weg von seinem kleinen Studio in der Walliser Hauptstadt in ein traditionelles Maiensäss im Saastal, im Herzen der Almagelleralp. Einen modernen Touch erhält sein authentisches Alpchalet durch die zahlreichen farbenfrohen Comicbände und die verschiedenen technischen Tools, die für die Arbeit eines Illustrators unabdingbar sind. «Ich liebe es, in Furggstalden zu leben, weil ich hier zwar alleine, aber nicht komplett von der Aussenwelt abgeschnitten bin. Als Illustrator bin ich auf die Technologie angewiesen. Für mich ist der Internetzugang unentbehrlich, damit ich für Kunden per Mail erreichbar bin oder schlicht, um meine Zeichnungen auf meinem Instagramprofil hochzuladen, das sozusagen als meine Visitenkarte fungiert», erklärt Dominic. «Aber ich bin kein hundertprozentiger Einsiedler», präzisiert er lächelnd. «Ich fahre regelmässig mit meinem Elektrovelo nach Saas-Grund, um meine Familie und Freunde zu treffen.» Dominic Zurbriggen hat den Kopf voller Ideen und braucht den direkten Kontakt zur Natur, weshalb er sich keinen besseren Ort zum Leben vorstellen kann. «Ich verreise gerne, aber ich werde immer zurückkommen. Das Wallis übt eine Anziehungskraft auf mich aus, die ich nicht erklären kann. Meine Liebe zu meiner Heimat ist nicht rational.» Die Vielfältigkeit der Walliser Landschaft und die Nähe zur Natur sind perfekte Inspirationsquellen. Diesen Zufluss von Ideen hält er auf Papier und später auf dem Bildschirm fest.

Mit Illustration auf das Klimaproblem aufmerksam machen

Der Zeichner aus Saas-Grund hat einen Band über die Oberwalliser Sagen gestaltet und zahlreiche Illustrationen für «Papagallo & Gollo» erstellt. Nun hat er sich in ein noch ambitionierteres Vorhaben gestürzt. Seit einigen Monaten arbeitet Dominic gemeinsam mit einem Freund, der Spezialist für Videospiele ist, an einem etwas futuristischen Projekt. Es erzählt eine Geschichte, die sich in der Wildnis unter extremen Bedingungen abspielt. Dadurch möchte er auf die aktuellen Klimaprobleme aufmerksam machen. «Seit ich in einem Maiensäss wohne, werde ich davon inspiriert, was sich in meiner Umgebung abspielt. Mit diesem Comic/Videospiel-Projekt möchte ich ein Zeichen setzen, die Leute auf die Auswirkungen unseres Tuns auf den Planeten sensibilisieren und unsere wichtige Rolle beim Klimaproblem aufzeigen. Wir müssen uns wieder mit der Natur verbinden», sagt er. «Das Wallis ist dort, wo sich mein Herz befindet. Ich versuche mit meinen Möglichkeiten, den Kanton, den ich so sehr liebe, zu schützen.» Mit einem über vierzigseitigen Storyboard wird Dominic sein Projekt bald an verschiedene Verlage auf der Welt senden und hofft auf eine Veröffentlichung.

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