Medieninformation

Erleben geht über Spielen hinaus

Liebe Journalistinnen und Journalisten

Familien verbringen ihre Ferien gerne in der Heimat. Über 60 Prozent der Familiengäste  stammen laut dem Tourismus Monitor Schweiz (TMS 2013) aus der Schweiz. Die kurze Anreise, die Nähe zur Natur oder das Kennenlernen anderer Regionen der Schweiz zählen zu den entscheidenden Kriterien. Das Wallis ist die Familiendestination der Schweiz schlechthin mit acht als „Family Destination“ ausgezeichneten Destinationen. Als riesiger Naturspielplatz bietet das Wallis eine Vielfalt an Möglichkeiten für aktive Familienferien. Basierend auf den natürlichen Lebensräumen und Traditionen entstehen authentische und einmalige Erlebniswelten, die es sich lohnt zu entdecken. Der Walliser Künstler und Kulturvermittler, Carlo Schmidt, gestaltet solche Erlebniswelten. Erfahren Sie von ihm, was eine spannende Erlebniswelt ausmacht und lernen Sie solche Wallis-typischen Aktivitäten für Familien kennen.

Sie möchten mehr wissen? Kontaktieren Sie uns, wir liefern Ihnen gerne weitere Informationen oder organisieren ein Interview mit Carlo Schmidt oder einzelnen Projektträgern.

Carlo Schmidt, Gestalter von Erlebniswelten

Zugang zu Rutschbahnen, Schaukeln oder Sandkästen haben die meisten Kinder in der Schweiz vor der Haustür. Durch die Gestaltung einer Erlebniswelt soll genau das Gegenteil eines austauschbaren Spielplatzes entstehen. Nach Carlo Schmidt ist das „ein authentisches Erlebnis, das einen hohen Ortsbezug hat und dadurch einmalig ist.“ Im Wallis haben die Berglandschaft, ihre Lebensräume und Traditionen eine zentrale Bedeutung, die in den Erlebniswelten aufgegriffen werden. „Zum Erhalt und dem Wiederbeleben des historischen Dorfkerns entstand in Visperterminen die Chinderwält. In Erschmatt widmen wir uns dem Roggen, vom Anbau bis zum fertigen Brot. Im Naturpark Pfyn-Finges wird die Landschaft musikalisch interpretiert. Hier kommunizieren Bäume, wann sie Durst haben.“ Spannende Erlebniswelten haben einen starken Bezug zur Region und sind dadurch einzigartig. „Sie vereinen Spiel, Spass und Entdecken, schaffen Raum für Bewegung, fördern das Miteinander sowie die Selbstkompetenz. Wir versuchen viele Anreize zu schaffen mit möglichst wenig Vorgaben, wodurch sich die Interpretationsmöglichkeiten je nach Alter und Geschlecht vervielfachen“, so Carlo Schmidt.

Tipps für Walliser Erlebniswelten

Diese Erlebniswelten schaffen Freiräume für Bewegung, Fantasie und Kreativität und fördern die sozialen Fähigkeiten sowie die Individualität der Kinder. Durch Spiel, Spass und über Emotionen wird Wissen über das Kulturerbe des Wallis vermittelt.  

Chinderwält Visperterminen

Im historischen Dorfkern von Visperterminen stehen die „Spillhiischer“ der Stiftung Kinderwelt. Es sind fünf alte und leerstehende Walliser Scheunen und Stadel, die im Inneren zu unkonventionellen Spiellandschaften umgestaltet wurden. Gewohnte Gegenstände wurden in einen neuen Kontext gesetzt, schulen damit die Flexibilität des Gedächtnisses und lassen eine komplett neue Wahrnehmungserfahrung zu.​ Jedes der „Spillhiischer“ schafft eine eigene Erlebniswelt: ein Labyrinth, ein Spiegelsaal, der Klangwald,  ein Spaceroom oder der Stadel Flugdrache. Dabei blieben die Gebäude in ihrer Substanz erhalten und erfuhren äusserlich nahezu keine Veränderung. Mit der Schaffung der Chinderwält Visperterminen wurde dem alten Dorfkern neues Leben eingehaucht; laut Carlo Schmidt haben sich parallel dazu die Passagierfrequenz des Ortsbusses und der Umsatz des Dorfladens positiv entwickelt.

Kinderwelt in Visperterminen, Wallis

Zauberwald Ernen

Der Abenteuerspielplatz Zauberwald zwischen Ernen und Ausserbinn feiert diesen Sommer sein 10-jähriges Bestehen. Er ist Teil des Landschaftsparks Binntal und richtet sich an Familien mit Kindern über sechs Jahren. Zahlreiche Aktivitäten an den 20 Stationen­ im Zauberwald fördern die Fantasie, Kreativität und Offenheit der Kinder und vermitteln ihnen Wissen über den Lebensraum Wald. Auf dem Erlebnisweg durch den Wald verfolgen die Besucher die Geschichte des Eichhörnchens Brüna. Dieses entdeckt eines Morgens den Diebstahl seiner Wintervorräte und sucht den Räuber. Unterwegs begegnet es anderen Tieren und auch einigen Fabelwesen wie dem Telefonohr und macht am Ende eine überraschende Entdeckung. Diese Geschichte können die Kinder als illustriertes Kinderbuch oder auf einer Hör-CD auch mit nach Hause nehmen.

Zauberwald Ernen, Wallis

Barryland Martigny

Innerhalb des Museums Barryland in Martigny wurde im November 2016 die „Erlebniswelt Barry Family“ eröffnet. Eine didaktische und interaktive Ausstellung vermittelt Wissen über die Bernhardinerhunde, erzählt die Legende von Barry und lässt die Besucher Barrys Ursprungsregion am Grossen Sankt Bernhard entdecken. In dieser Erlebniswelt sind auch die Vierbeiner im Einsatz: Sie dürfen beobachtet und gestreichelt werden. Im direkten Kontakt wird zudem gezeigt, wie sich ein Hund verhält und was man über die Eigenheiten der Bernhardiner-Rasse, deren Verhalten und Training wissen sollte.

Barryland in Martigny, Wallis

Suonenerlebnis Zauberwasser Grächen

In Grächen wurde letztes Jahr eine Erlebniswelt geschaffen, die sich auf einer 9,4 Kilometer langen Wanderung entlang der Suonen Eggeri und Chilcheri entdecken lässt. Suonen sind die historischen Bewässerungskanäle des Wallis, die das Wasser von den Gebirgsbächen in die Weinberge und zum Talboden leiten. Im ganzen Kanton wird dieses Kulturerbe sorgfältig unterhalten und in Grächen inszeniert als Suonenerlebnis Zauberwasser. Ein Holzschiffji-Rennen, das Experimentieren mit Klangschalen oder ein Fussbad versüssen die rund vierstündige Wanderzeit. Die adaptierten Grill- und Rastplätze laden zum Verweilen ein.

Das Haus der Märchen und Legenden Dorénaz

Wer dieses alte Haus in Dorénaz betritt, begibt sich auf eine Zeitreise ins Leben unserer Vorfahren hin zu den Gegenständen, die ihren Alltag begleiteten und den Legenden, die sie umranken. Eine mysteriöse Schranktür dient als Eingang und ist das Tor zur Märchen- und Sagenwelt. Im Dunkeln irrt man im Erdgeschoss dem Legendenweg nach, der die Protagonisten der altüberlieferten Erzählungen vorstellt. Wer in die oberen Etagen vordringt, erfährt nach und nach mehr über das Leben anno dazumal. Unter dem Dach herrscht eine besondere Magie, die die Besucher in ihren Bann zieht und sie zu Geschichtenerzählern macht.

Märchenhaus für Kinder in Dorénaz, Wallis

Erlebniswelt Roggen Erschmatt

Die Erlebniswelt Roggen in Erschmatt will den Roggenanbau erhalten und die Verarbeitung zum traditionellen Walliser Roggenbrot für die kommenden Generationen sichern. Dabei handelt es sich um ein innovatives Landschaftsprojekt, das zeigt, wie Biodiversität (Roggenfelder und Begleitflora) mit Denkmalschutz (Renovation Hoher Spycher) und das traditionelle Handwerk vernetzt werden können. Hier legen die Besucher selber Hand an, dreschen und wannen den Roggen um die Körner von der Spreu zu trennen. Sie lernen, welches Mahlsystem das beste Mehl herstellt und wie viel Kraft nötig ist, um den Teig für das traditionelle Brot zu kneten. Die Erlebniswelt Erschmatt sensibilisiert für Walliser Kulturwerte und Lebensart durch eigene Erfahrungen. Freiwillige können am Dienstag, 25. Juli bei der Roggenernte helfen. Eine Sichel wird zur Verfügung gestellt. Instruktionen gibt es direkt vor Ort.

Erlebniswelt Roggen in Erschmatt, Wallis

Landschaften interpretieren im Naturpark Pfyn-Finges

Bisher legte der Naturpark Pfyn-Finges besonderen Wert darauf, die Naturwerte über wissenschaftliche Aspekte zu kommunizieren, indem sich Geologen über Steine äussern oder der Ornithologe über die verschiedenen Vogelarten. Zusammen mit der Schule für Gestaltung in Sierre hat der Naturpark Pfyn-Finges nun ein Projekt zur künstlerischen Interpretation von Landschaften lanciert. Dabei orientiert man sich bewusst an einer neuen Perspektive, bei der Künstler versuchen, den Parkbesuchern ihre Wahrnehmungen und Empfindungen näherzubringen und miterleben zu lassen. In diesem Sinne organisiert nun beispielsweise der Künstler Carlo Schmidt einen Spaziergang, auf dem er den Weg und das Schritttempo so wählt, dass man gleich zehnmal den Sonnenuntergang aus verschiedenen Perspektiven erleben kann.