Top 10 der Wanderungen mit Sehenswürdigkeiten

Das Wallis mit seinen 8000 Kilometern markierten Wanderwegen ist die ideale Spielwiese für Wanderer. Mit dieser Auswahl der zehn schönsten Wanderungen starten Sie Ihre Entdeckungsreise durch die Walliser Fauna und Flora, umrahmt von majestätischen Viertausendern, vorbei an Kuriositäten, Bergseen, Berghütten oder Gletschern. Schnüren Sie Ihre Wanderschuhe und schultern Sie Ihren Rucksack. Das Wallis wartet auf Sie.

Die Hütten von Orny & Trient

Von Champex-Lac aus starten Sie mit dem Sessellift über grüne Lärchen hinweg bis nach La Breya. Werfen Sie während der Fahrt einen Blick zurück und bewundern Sie die atemberaubende Aussicht auf den kristallklaren See von Champex. Bei der Bergstation erwartet Sie ein unglaubliches Panorama auf das Combin-Massiv, die Dents-du-Midi, den Catogne bis hin zum Genfersee. Folgen Sie nun den Wegweisern Richtung Orny-Hütte. Der Weg wird von Silberwurz, Arnika oder Rapunzel gesäumt. Beachten Sie auch die von Wanderern aufgeschichteten Steinmännchen entlang der Steinhalden.

Folgen Sie dem Weg auf der Moräne des Orny-Gletschers. Unter dem wachsamen Auge des bronzenen Steinbocks erreichen Sie Ihr erstes Ziel – die Orny-Hütte. Der weitere Weg zur Trient-Hütte führt Sie über den ewigen Schnee. Entlang des Orny-Gletschers können Sie Seilschaften beobachten. Wagen Sie sich nicht ohne entsprechende Ausrüstung oder Bergführer auf den Gletscher. Folgen Sie dem sicheren Pfad rechts der Gletscherzunge. Nach einem Aufstieg gelangen Sie zur Trient-Hütte, wo sich die Unendlichkeit des Gletscherplateaus von Trient bis zu den Aiguilles Dorées und den Aiguilles du Tour vor Ihnen ausbreitet. Gönnen Sie sich eine verdiente Pause, bevor Sie sich auf demselben Weg zurück zum Ausgangspunkt machen.

Tour du Grand Chavalard

Beginnen Sie die Wanderung bei der Bergstation des Sessellifts von Jorasse auf dem Weg zur Alpe du Petit-Pré. Während die Kühe auf den Weiden grasen, segeln am Himmel die   Bartgeier. Folgen Sie der Strecke in Richtung Grand Pré d’Euloi bis zum höchsten Punkt der Wanderung, dem Col de Fénestral uns seiner Hütte. Allein schon das aussergewöhnliche Panorama auf das Mont-Blanc-Massiv ist die Mühe wert. Der weitere Weg führt durch eine grosszügige Natur. Alpine Flora, pfeifende Murmeltiere und kreisende Bartgeier begleiten Sie in Richtung des Fénestral. Von dort aus wandern Sie zum oberen See von Fully, dessen türkisblaues Wasser die umstehenden Gipfel spiegelt und weiter bis zur Alpe und zur Hütte von Sorniot. In diesem Königreich des Steinbocks erhebt sich vor Ihnen der Grand Chavalard. Von der Hütte aus laufen Sie zur Kolonie von Sorniot, wo ein Stein von mehreren Tonnen thront. Er besteht aus Kalksand und sucht seinesgleichen in dieser Gegend. Zweifellos haben ihn drei Gletscher der Region von Sorniot von den Flanken des Dent-de-Morcles hierher getragen. Entlang der Südflanke des Grand Chavalard erreichen Sie den Pfad nach Sorniot-l’Eriet mit einem ausladenden Blick auf das Rhonetal. Der Weg führt weiter zwischen dem Grat Grand’Garde-La Seya und dem Chavalard hindurch bis zur Alpe Lui d’Août und Petit Pré. Schliesslich gehts wieder zurück nach Jorasse.

Der Gämsenweg

Der Gämsenweg startet in La Chaux. Es besteht auch die Möglichkeit, beim 3-D-Skulpturpark in Les Ruinettes loszuwandern. Von La Chaux aus laufen Sie nach Mintset hinunter quer durch Alpweiden, wo die Eringerkühe den Sommer verbringen. Dabei können felsige Abhänge schon mal Schwindel verursachen. Begleitet von der beeindruckenden Aussicht auf das Massiv des Combins und seine Gletscher, erreichen Sie den Terminpass auf 2648 Metern. Von dort aus steigen Sie quer durch ein Gämsgebiet hinunter bis zum Plan de la Gole – sprich Plan da Gol, wo Sie den Bach De Louvie, der den Louviesee speist, erreichen. Zwei Schritte von der gleichnamigen Hütte inmitten eines natürlichen Reservats entfernt. Diese Alpe diente dem legendären Falschmünzer Farinet als Unterschlupf. Heute sind es die Gämsen, Murmeltiere oder die seltenen Alpenkrähen, die hier beheimatet sind. Am Ende des Sees stehen vom Wasser geformte Findlinge vor den mit Steinplatten bedeckten Hütten, deren Dächer knapp hervorragen. Eine ehemalige Sennhütte erinnert daran, dass dort früher Käse oder Ziger gelagert wurden. Laufen Sie anschliessend nach Fionnay bis zum Dorf hinunter, ohne den Grand-Combin oder die Otemma-Spitze aus dem Blick zu verlieren

Panorama 4000

Diese Wanderung trägt ihren Namen dank des Panoramas auf das Rhonetal und die schneebedeckten Viertausender. Von Crans-Montana aus blicken Sie ins Val d’Anniviers, umrahmt von fünf Viertausendern. Darunter das Matterhorn, welches sich markant abhebt. Der nächste Treffpunkt ist beim bekannten Restaurant Cry d’Er mit seiner grossen, nach Süden gerichteten Terrasse. Von dort aus starten Sie zur Hütte von Violettes mit den rotweissen Fensterläden und den nahen Viertausendern. Auf 2300 Metern können Sie eine in den Bergen typische aromatische Pflanze beobachten. Es ist die Edelraute, von der einige Arten bis auf einer Höhe von 3400 Metern wachsen. Wandern Sie nun weiter um die Hänge des Petit Mont Bonvin herum, bevor Sie in Richtung Aminona weiterlaufen. Mit einem Feldstecher lassen sich Raubvögel und Murmeltiere sehr gut beobachten. Auf einem Teppich von Lärchennadeln verläuft der Weg entlang der Suone von Tsitorret – der vielleicht schönste Teil der Strecke. Diese Suone transportiert das Wasser der Tièche in die Weiden und Rebberge in der Talebene. Anschliessend durchqueren Sie die Alpe von Merdechon mit ihren typischen Sennütten. Schliesslich scheint beim Weiler Colombire die Zeit stillzustehen. Ein in alten restaurierten Scheunen eingerichtetes Ökomuseum zeigt das traditionelle Leben während der Sömmerungen auf diesen Höhen. Schliesslich gelangen Sie nach Aminona, dem Ziel Ihrer Wanderung.

Wanderung der fünf Viertausender

Der Treffpunkt ist bei der Bergstation der Panorama-Standseilbahn Saint-Luc – Tignousa, einer der höchsten Bergstationen der Westschweiz auf 2180 Metern Höhe. Die Wanderung der fünf 4000er beginnt beim Observatorium FXB in Saint-Luc, dem Ort mit den idealsten Bedingungen zum Beobachten des Himmels dank der klaren Luft ohne Lichtverschmutzung. Der Planetenweg, dem Sie nun folgen, beschreibt anhand von regelrechten Kunstwerken unser Sonnensystem mit der Sonne und den Sternen inmitten der Alpen. Auf diesem Weg bewegen Sie sich mit dreifacher Lichtgeschwindigkeit; jeder gelaufene Meter entspricht einer Million Kilometer im All. Gegen Ende dieses Themenpfades offenbart sich Ihnen einer der schönsten Sterne von Saint-Luc. Das Hotel Weisshorn. Es steht isoliert in der Natur am Ort genannt «Tête à Fayaz» am steilen Südhang der Bella Tola, die die Umgebung dominiert. Von dort haben Sie eine atemberaubende Aussicht auf die Schluchten, Dörfer und Gipfel des Val d’Anniviers. Weiter führt der Weg am Bec de Nava vorbei, wo Sie Bartgeier, Murmeltiere und Gämsen beobachten können, bevor Sie nach Zinal hinunterwandern.

Vom Gemmipass zur Lämmerenhütte

Bei einer der schönsten Aussichtsplattformen des Wallis an der beeindruckenden Gemmiwand starten Sie in Richtung Lämmerenhütte. Der Weg führt über den Lämmerenboden an Kalkschrunden und Schieferhalden vorbei. Entlang des Pfades erhalten Sie an verschiedenen Stationen anhand von Hinweistafeln, die der Hüttenwart angelegt hat, Informationen über die jahrtausendealte Geologie, Fauna und Flora oder die beeindruckende Landschaft der Umgebung. Trotz der umliegenden schroffen Felswände bietet die Lämmerenhütte eine uneingeschränkte Sicht auf das Balmhorn und den Altels, beides Grenzgipfel zwischen den Kantonen Bern und Wallis, sowie auf das Bietschhorn, das auch der König des Wallis genannt wird. Der Rückweg führt in Richtung Lämmerensee am Rand des Lämmerenbodens, von wo aus Sie Steinböcke beobachten können, welche die Milde des Wallis geniessen. Kurz vor dem Ende der Wanderung lädt Sie der Daubensee zu einer Rast an seinen Ufern ein, um frische Energie aufzutanken.

Höhbalmen

Mit Blick auf das berühmte Matterhorn starten Sie die Wanderung im Schatten majestätischer Lärchen bis hinauf zum Hotel Trift. Der leckere Apfelkuchen entschädigt Sie für den 4 Kilometer langen Aufstieg. Weiter gehts im Zickzack bis hoch auf Höhbalmen, einem der schönsten Aussichtspunkte von Zermatt. Entdecken Sie dabei mit aufmerksamen Augen die typischste aller Schweizer Blumen: das Edelweiss. Diese robuste Bergpflanze trotzt den Launen der Natur dank ihrer flauschigen Härchen, die sie vor der starken Walliser Sonne, dem Frost oder der Trockenheit schützen. Weiter des Weges kommen Sie zum Zmuttgletscher, dem das unübersehbare Matterhorn im Süden die Schau stiehlt. Vom Gletscher aus wandern Sie zurück Richtung Zermatt und können den Wasserfall Arben bewundern, der ideale Ort für ein Postkartenfoto mit dem Matterhorn im Hintergrund. Gegen Ende der Wanderung durchqueren Sie inmitten grüner Weiden den Weiler Zmutt mit seinen Holzhäusern als Zeugen historischer Walliser Architektur und gelangen schliesslich durch Lärchenwälder und an Chalets vorbei wieder zurück nach Zermatt.

Anenhütte

Bei dieser wunderschönen Wanderung entdecken Sie die beiden Talhänge des Lötschentals, dem grössten Seitental des Walliser Nordhangs. Bei der Fafleralp bewundern Sie die uneingeschränkte Aussicht auf den Petersgrat und das Tschingelhorn, während Sie am rechten Ufer der Lonza entlang wandern. Zahlreiche Brücken führen über kleine Bäche inmitten einer selten üppigen Flora. Von Weitem schon erkennen Sie die Anenhütte von Peter Tscherrig, die bezüglich Trinkwasser und Strom selbstversorgend ist. Beim Aufstieg wandern Sie am Guggisee vorbei, auf dessen kristallklaren Oberfläche sich die umstehenden Gipfel spiegeln. Die Wanderung führt Sie mitten durch Weideland und an Moränen vorbei, einer im Unesco-Welterbe eingetragenen Landschaft. Beobachten Sie Murmeltiere, Steinböcke und Steinschmätzer oder die Adler, die über diese unberührte Natur fliegen. Von der steinernen Terrasse der Anenhütte aus entdecken Sie Alpinisten auf dem Langgletscher und sehen ihnen beim Auf- oder Absteigen zu. Der Abstieg von der Hütte führt über den Südhang des Tals. Zu Ihrer Linken sehen Sie das immense Gletschertor mit dem Wildbach, der ein paar Hundert Meter weiter unten in die Lonza mündet. Das glasklare Wasser des Grundsees bildet einer der letzten Schlüsselmomente dieser Rundwanderung im Lötschental.

Höhenweg Allmagelleralp

Die Strecke beginnt beim Kreuzbodensee gegenüber dem Triftgletscher. Steigen Sie das Saastal bis auf 2520 Meter hoch und bestaunen Sie die gegenüberliegenden schroffen Gipfel der Mischabelgruppe, wo Sie auch den 4545 Meter hohen Dom, den dritthöchsten Berg der Schweizer Alpen, sehen können. Der Weg führt über Morgsteine und umrundet das Triftgrätji, von wo aus Sie eine wunderbare Aussicht auf das hintere Saastal und den Mattmark-Stausee geniessen können. Nutzen Sie diese Gelegenheit für eine Rast und atmen Sie den Duft der rund 240 Blumenarten, die den Weg säumen. Das berühmte Edelweiss oder der Enzian blühen auch noch auf dieser Höhe. Diese beruhigende Natur macht bald einmal beeindruckenden Felswänden und Steinhalden Platz, an denen Sie dicht vorbeilaufen. Ein wahrer Erlebnisweg entlang der Flanken des Almagellerhorns. Zwei Hängebrücken von mehr als 40 Metern Länge sind ein weiteres Highlight dieser Wanderung. Damit ist aber die Apotheose noch nicht erreicht. Ein letzter schwindelerregender Pfad entlang einer Felswand führt Sie zu den saftig grünen Weiden des Saastals.

Bettmerhorn

Vom Bettmerhorn aus erschliesst sich dem Betrachter ein immenses Eismeer von 23 Quadratkilometern – der Grosse Aletschgletscher. Ausgangspunkt der Wanderung ist der View Point in der Nähe der Bergstation der Gondelbahn. Bei der multimedialen Ausstellung «Gletscherwelt Bettmerhorn» lernen Sie einiges über diesen Eisriesen. Beginnen Sie Ihre Wanderung dem Gletscher entlang bis zum Gletschersee von Märjelen. Aber passen Sie auf den Rollibock auf, einer mystischen Kreatur, die im ewigen Eis lebt und die Natur vor jedem schützt, der ihr schaden will. Im Märjelensee spiegeln sich die umliegenden Gipfel im glasklaren Wasser. Der Wasserstand des Sees hängt von den Gletschterbewegungen und  der Eisschmelze ab. Von der Berghütte Gletscherstube Märjelen aus gehts für einen weiteren Teil der Strecke durch einen ehemaligen, restaurierten Versorgungstunnel. Diese ein Kilometer lange Abkürzung bringt Sie auf die andere Seite des Tälligrats zu einem völlig anderen Dekor mit Blick auf das Rhonetal. Durch das sonnige Aletschplateau gelangen Sie zur Bettmerhitta, wo Sie erfrischende Snacks geniessen können. Das Ziel der Wanderung ist die Bettmeralp mit der Kapelle Maria zum Schnee, einem der Wahrzeichen der Station.