Roadtrip durchs Wallis

In 13 Etappen durchs Rhonetal

Die Walliser Talebene ist eine Welt für sich. Ein Land im Land und ein Mikrokosmos voller Kontraste. Sie ist geprägt von der Rhone, den Weinbergen an den sonnenbeschienenen Hängen und ihrem reichen Kultur- und Naturerbe. Wir stellen Ihnen Sehenswürdigkeiten vor, für die es sich lohnt, einen Halt oder einen Umweg auf Ihrer Reise durchs Wallis einzuplanen.

1) Das Wallis am See

Das Wallis reicht bis ans Südufer des Genfersees. Der kleine Grenzort St-Gingolph zur Haute-Savoie mit dem «Musée des Traditions et des Barques du Léman» sowie der kleine Hafen von Le Bouveret sind charmante Ausflugsziele direkt am See.

Familientipp: In Le Bouveret befinden sich zwei beliebte Freizeitparks: der „Swiss Vapeur Parc“ mit seinen Miniatureisenbahnen zum Einsteigen und der Wassererlebnispark „AquaParc“. 

2) Historisches St-Maurice

St-Maurice war der keltische Ort Acauno, später ein römischer Zollposten und ein Wallfahrtsort der «Via Francigena», die Rom mit Canterbury verbindet. Im Jahr 515 wurde hier eine Abtei errichtet, die bis heute ununterbrochen bewohnt blieb. Ihr Kirchenschatz und die archäologische Ausgrabungsstätte zählen zu den bedeutendsten Funden der christlichen Kirchengeschichte. Im seinem Schloss, der Feengrotte und der militärischen Festung entdecken Sie weitere Facetten des historischen St-Maurice.

St-Maurice

3) Martigny: Kunststadt mit Historie

In der Stadt im Rhoneknie haben keltische Stämme, die Römer und die Truppen Napoleons ihre Spuren hinterlassen. Neben dem restaurierten Amphitheater können auch römische Thermen, Tempel und Wohnquartiere bestaunt werden. Martigny war auch erster Bischofssitz der Schweiz, davon zeugen die sakralen und profanen Gebäude der alten Stadtteile La Bâtiaz und Vieux-Bourg. Und schliesslich ist die Fondation Pierre Gianadda weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt für ihre Ausstellungen renommierter Werke und Künstler.

Familientipp: In der Fondation Barry gleich nebenan erfahren Sie alles über die sanftmütigen Bernhardinerhunde.

4) Falschmünzer Farinet und die Thermen

Heute ist Saillon vor allem für sein Thermalbad mit grosszügiger Spa-Anlage bekannt. Vor langer Zeit, da machte der Falschmünzer und Robin Hood der Alpen, Joseph-Samuel Farinet, von sich reden. Ihm zu Ehren wurde in der mittelalterlichen Burg von Saillon das „Musée de la Fausse Monnaie“ eingerichtet, das über eine beeindruckende Sammlung von echten und gefälschten Schweizer Münzen verfügt. Und der kleinste Weinberg der Welt befindet sich hier: Die „Vigne à Farinet“ zählt gerade mal drei Rebstöcke und ist dennoch weltbekannt.

5) Die Stadt der zwei Schlösser

Die Hauptstadt des Kantons Wallis ist lebensfroh und urban. In der historischen Altstadt reihen sich Bistros und Cafés aneinander und laden zum Verweilen ein. Die Spitzenrestaurants bestätigen Sion als Genussstadt, deren Charme man am Wochenmarkt freitags förmlich spürt. Die Schlösser Tourbillon und Valère thronen als Wahrzeichen über der Stadt und erinnern an ihre reiche Geschichte.

Sion

6) Imposante Grande Dixence

Zur Besichtigung der Grande Dixence, der höchsten Gewichtsstaumauer der Welt, führt die Strasse ab Sion ins Seitental Val d’Hérens. Sie bricht alle Rekorde und ist mit ihren 15 Millionen Tonnen schwerer als die Cheops-Pyramide. Sie können die Grande Dixence von Mitte Juni bis Ende September besichtigen. Täglich gibt es geführte Rundgänge durch das Innere der Mauer. Besuchen Sie auch den Informationspavillon und die Staumauerkrone, die zu Fuss oder mit der Seilbahn erreicht werden kann.

7) Weinregion Sierre

Eingebettet in die Rebberge ist Sierre das Herz einer der grössten Weinbauregionen der Schweiz. Erfahren Sie alles über die Weintradition des Wallis, die verschiedenen Rebsorten und das Handwerk der Winzer im Walliser Weinmuseum. Die beiden Standorte in Sierre und in Salgesch sind über den sechs Kilometer langen Lehrpfad durch die Weinberge miteinander verbunden. Im Château de Villa stehen 650 der besten Walliser Weine sowie feinste Walliser Raclette AOP Käse zur Auswahl.

Aktivitäten in Sierre

8) Naturpark Pfyn-Finges

Der Naturpark Pfyn-Finges erstreckt sich von Sierre bis Gampel und von den Weinterrassen bei Salgesch zum Bishorn auf 4‘153 Metern. Er beheimatet das Naturschutzgebiet Pfynwald, der grösste zusammenhängende Föhrenwald Mitteleuropas und zeugt von einer aussergewöhnlich hohen Artenvielfalt.

Familientipp: Erkunden Sie den Naturpark mit dem Velo oder auf einer geführten Themenwanderung.

9) Das urtümliche Lötschental

Das wild romantische Lötschental ist das nördlichste Seitental des Wallis und liegt zwischen den Berner und Walliser Alpen. Es ist ein Paradies für Wanderfreunde und alle Naturliebhaber sowie jene, die sich eine Auszeit gönnen wollen. Die einstige Abgeschiedenheit des Tals ermöglichte den Erhalt ihrer Traditionen und Bräuche wie die „Tschäggättä“, die während der Fasnachtszeit durch die Gassen ziehen.

Lötschental

10) Das Tor zum Simplon

Die Stadt Brig liegt direkt an der Simplonroute, die das Wallis mit Italien verbindet und im 17. Jahrhundert durch den Unternehmer Kaspar von Stockalper zum bedeutenden Handelsweg über die Alpen wurde. Das Wahrzeichen von Brig ist denn auch der Stockalperpalast, der die Ausstellung zur Geschichte des Simplonpasses beherbergt und über einen wunderschönen Garten verfügt. Vom südlichen Hauch zeugt in Brig nicht nur die lebendige Altstadt, sondern auch der Munder Safran AOP, der etwas oberhalb der Stadt angebaut wird.

11) Grosser Aletschgletscher

Der Grosse Aletschgletscher ist mit seinen 23 Kilometern der grösste Eisstrom der Alpen. Jeder sollte ihn mindestens einmal im Leben gesehen haben. Familientipp: Bevor es hinauf geht zu einen der Viewpoints am Grossen Aletschgletscher in der Aletsch Arena, raten wir Ihnen, einen Halt im „World Nature Forum“ in Naters einzulegen. Dieses morderne Museum ist der Heimathafen des UNESCO-Welterbes Swiss Alps Jungfrau-Aletsch. In der interaktiven Ausstellung erleben Sie das Welterbe mit allen Sinnen und können das Ausmass, die Herausforderungen und Schönheit der Region kennenlernen.

12) Landschaftspark Binntal

Das Binntal war schon früh für seinen enormen Mineralienreichtum bekannt, was Schmuggler, Strahler und schliesslich Touristen anzog. Die unberührte Natur des Landschaftsparks reicht von den Berggipfeln bis an den Dorfrand. Die Dörfer sind derart authentisch, dass sie bereits dafür ausgezeichnet wurden. Familientipp: Begeben Sie sich mit einem Strahler auf Mineraliensuche. Wer lieber ohne grossen Aufwand einen glänzenden Stein nach Hause nehmen möchte, kann vor der Mineraliengrube Lengenbach „Katzengold“ klopfen.

Binn

13) Das Goms und die mythischen Alpenpässe

Das sonnige Oberwalliser Hochtal und seine authentischen Dörfer sind wahre Oasen der Ruhe. Sie folgen dem Verlaufs des Rotten, der seinen Ursprung im Rhonegletscher am Gotthardmassiv hat. Vom Goms führen die mythischen Alpenpässe in den Kanton Uri (Furka), ins Berner Oberland (Grimsel) sowie ins Tessin (Nufenen). Sie sind bei Rennrad- und Motorradfahrern besonders beliebt und bringen manchen Autofahrer ins Schwärmen.

Familientipp: Unternehmen Sie eine Dampfbahnfahrt auf der Furka-Bergstrecke ab Oberwald.