Auf den Spuren der Wallis Velo Tour

Zweite Etappe

In Zusammenarbeit mit Alain Rumpf und Grand Tours Project

Kulissenwechsel am zweiten Tag. Es geht in Richtung Oberwallis. «Ich nehme euch mit auf eine der Perlen der Wallis Velo Tour», verkündet Guillaume stolz bei der Abfahrt aus Visp.

Zunächst macht sich die Gruppe auf den Weg in Richtung Zermatt. In Stalden verlässt sie dann die Hauptroute, um sich auf eine kleine Strasse mit zahlreichen Kehren zu begeben. Meine Neugier wächst.

In Törbel gönnen wir uns eine Pause. Beth nutzt die Gelegenheit, um durch die steilen Strässchen dieses typischen Dorfes zu schlendern. «Man erwartet ständig, dass Heidi gleich um die Ecke kommt», stellt sie begeistert fest. Ja, willkommen in der Schweiz!

Wir setzen unsere Tour in majestätischer Landschaft fort, wo sich die Lärchen vor dem Hintergrund der verschneiten Gipfel abheben. Als wir auf über 2000 m Höhe sind, erkenne ich schliesslich die Moosalp wieder. Dort war ich mit dem Mountainbike und auch schon mit Tourenski. Kein Verkehr, ein beeindruckender Höhenunterschied, unberührte Natur … Ich stelle gerade fest, dass dies ein Paradies für eine Tour mit dem Rennrad ist. Ich komme wieder, versprochen!

Eine lange Abfahrt bringt uns nach Tourtemagne, dann durchqueren wir den Bois de Finge, einen der grössten Kiefernwälder Mitteleuropas. Es wird sodann Zeit, die letzte Steigung in Richtung Saint-Luc in Angriff zu nehmen, das Ende dieser zweiten Etappe. Die Beine sind zwar müde, aber unser Team geniesst jeden Meter dieses Aufstiegs, der von der Alpe d’Huez abwechselnd über ausgeprägte Kehren und willkommene flache Abschnitte durch herrliche Natur führt.

Auf dem Fahrradcomputer: 70 km und 2050 m Höhenunterschied!

*Dritte Etappe*

Tagesziel: vor Mittag in Sitten eintreffen. Als wir in der Ebene angekommen sind, nehmen unsere unermüdlichen Velofahrer also sofort den Anstieg nach Crans-Montana in Angriff. Mehrere Routen führen zu diesem bekannten Ort, wo Laurent Fignon einen Etappensieg der Tour de France 1984 erzielte. Heute fiel der Entscheid zugunsten der Strecke über Sierre und Mollens.

Nach Crans-Montana warten zwei weitere Steigungen: die Aufstiege nach Anzère und nach Mayens de Zour. Langsam zeichnet sich die Abfahrt nach Sitten ab. Für die letzten Kilometer durch den Weinberg hat sich Guillaume nochmal eine Überraschung ausgedacht: einen kleinen Umweg über versteckte Wege.

Auf dem Fahrradcomputer: 75 km und 2200m Höhenunterschied!

«Weinberge im Hochgebirge und so viele herrliche gut erhaltene Dörfer. Ich hätte bei einer dreitägigen Velotour nie eine solche Vielfalt erwartet!», sagt Beth bei ihrer Ankunft in der Kantonshauptstadt begeistert. «Wann kommen wir wieder?» Ich für meinen Teil bin bereit. Aber das nächste Mal auf meinem Velo!

Alain Rumpf und Grand Tours Project

Alain Rumpf ist Radsportler, Fotograf und Redaktor und lebt in den Schweizer Alpen. Er ist ausserdem Chief Cycling Officer von Grand Tours Project und organisiert in dieser Eigenschaft Velotouren in den Alpen. Für ihn eine Art, das Radfahren nicht nur als einen Sport, sondern auch als gesunden und naturnahen Lebensstil zu fördern.