Langeweile? Hier ein Fremdwort

Was kümmert Sven Furrer sein immer kleiner werdendes Auto auf dem Parkplatz. Hebt die Luftseilbahn an der Talstation Betten Richtung Bettmeralp in der Aletsch Arena ab, ist es für ihn während der siebenminütigen Fahrt viel spannender, einen Blick auf weidende Hirsche zu erhaschen oder das auftauchende Bergpanorma mit den schönsten Viertausendern der Schweiz zu bewundern. Gerne schweigend, in Gedanken versunken und immer wieder auch staunend, wie mit jedem der zu überwindenden 1200 Höhenmeter der Alltag ein Stück weiter in die Ferne rückt, und wie erlösend er dies empfindet. Mit dem 18 Monate alten Töchterchen Lilou auf dem Arm und umringt von den laut gestikulierenden Söhnen Janis, 13, Lias, 11, und Matis, 8, die ihre Beobachtungen und Empfindungen ebenfalls mit ihrem Papa teilen wollen, ist dies allerdings eine kleine Herausforderung.

Ehefrau Eveline, 42, hat derweil andere Sorgen. Sie kontrolliert, ob es auch wirklich alle Velos und Gepäckstücke in die Gondel geschaft haben. Alles in Ordnung. «Öffnen sich auf der auf 2000 Meter über Meer gelegenen Bergstation dann die Türen, und schnuppern wir die frische, gute Alpenluft, fühlen wir uns endgültig angekommen und sind im Ferienmodus», verrät Furrer. Das autofreie 400-Seelen-Dorf Bettmeralp – im Herzen der Aletsch Arena auf 2000 Meter über Meer zwischen der Riederalp und der Fiescheralp gelegen –, ist die zweite Heimat des bekannten Edelmais-Komikers und seiner Familie. Hier besitzen sie eine wunderschöne Wohnung, hier verbringen sie jeweils drei Wochen im Winter und drei bis vier Wochen im Sommer.

«Schon als Kind war ich jeweils im Aletschgebiet in den Ferien», erzählt der gebürtige Briger, der seit 25 Jahren in der Üsserschwyz, sprich in der Deutschschweiz, lebt. «Mit dem sonnigen Hochplateau hoch über dem Rhonetal verbinden mich unzählige Erinnerungen. Und vielleicht spüre ich deshalb immer ein tiefes Gefühl der Geborgenheit, sobald ich hier oben ankomme.»
Auch seine Familie hat auf diesem Fleck Erde bereits Wurzeln geschlagen. «Das Aletschgebiet ist für uns Rückzugsort, Naturferienoase und Kinderparadies in einem», schwärmt Eveline Furrer. «Von der Jüngsten bis zum Ältesten kommen alle auf die Rechnung.» Janis spielt gerne Golf auf dem 9-Loch Platz auf der Riederalp, Lias fischt lieber am Bettmersee, Matis möchte beim Kindermitmachzirkus «Marotte» üben, Eveline bevorzugt ausgedehnte Spaziergänge mit Lilou im Kinderwagen, Sven zieht es auf eine Wanderung. In der Aletsch Arena lassen sich all diese so unterschiedlichen Wünsche der sechsköpfigen Familie ohne Probleme an einem einzigen Ferientag erfüllen. Furrer: «Auf kleinstem Gebiet bietet sich eine unglaubliche Vielfalt an möglichen Aktivitäten, die Kinder gefahrlos auch alleine ausüben können.»

Aletsch Gletscher, Wallis

Doch vor allem sind bei den Furrers gemeinschaftliche Unternehmungen angesagt. Zum Beispiel eine Wanderung durch den Aletschwald, wo man den ältesten Bäumen der Schweiz begegnet. Oder der Besuch des Pro-Natura-Zentrums in der Villa Cassel auf der Riederfurka, in der schon Winston Churchill zur Sommerfrische war. Genau so Spass machen auch ein Picknick am Bergbach mit Wasserstauen, eine Pedalo-Fahrt auf dem Bettmersee, Wildbeobachtungen mit dem Wildhüter, der Besuch des Seilparks oder eine Mountainbiketour. «Diesen Sommer haben wir Grosses vor. Ich möchte mit meinen drei Jungs und einem Bergführer eine Tour über den Aletschgletscher unternehmen», verrät Furrer. Wissenwertes über den mit 23 Kilometer längsten Eisstrom der Alpen haben die Kids schon in der multimedialen Ausstellung Eiswelt auf dem Bettmerhorn erfahren. Wie es zu gelungenen Familienferien gehört, trübt auch schlechtes Wetter das Vergnügen nicht. Furrer: «Wir geniessen es dann Spiele zu machen und zu Jassen. Langeweile und schlechte Laune gibts in der Aletsch Arena nie.»

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