Spurwechsel in Goms

Wo Loipe und Lebensweg sich kreuzen
Das Herz des Wallis atmet Langlauftradition. Schon immer. Das Loipennetz im sonnigen Hochtal erstreckt sich über 100 vielfältige Kilometer und eignet sich für alle Könnerstufen und Ambitionsniveaus – Genuss am Streckenrand und direkter Anschluss an den öffentlichen Verkehr inklusive.
Im Goms legt sich der Schnee wie eine weiche Decke über die weite Ebene. Von winterlicher Schwere keine Spur. Sanft rauscht die Rhone durchs Tal. Entlang ihres Ufers stehen Bäume, vom Frost der kalten Jahreszeit in weisse, kunstvolle Skulpturen verwandelt. Schneekristalle tanzen im Morgenlicht. Es ist eine stille Welt zwischen Oberwald und Niederwald, ein Kraftort für Ruhe und Bewegung zugleich. Wer hier in die Loipe steigt, spürt nicht nur, wie die Skis knirschend davonziehen, sondern auch die Magie dieses Ortes und des Augenblicks.
Aus meiner Sicht haben wir hier die besten Langlaufloipen der Schweiz
Viele Jahre war der ehemalige Schweizer Spitzenbiathlet im Weltcup unterwegs, reiste zu internationalen Wettkämpfen rund um den Globus, sammelte Erfahrungen und Erfolge. Er weiss also, wovon er spricht. Kein Zufall zog es ihn zuletzt dorthin zurück, wo alles begonnen hatte: ins Goms. Aufgewachsen in Geschinen, fühlt er sich hier zuhause wie nirgends sonst.

Heute ist Langlaufen für Benjamin Weger in erste Linie ein Ausgleich zu Job und Alltag.
Blick auf die Berge, die Loipe direkt vor der Tür
Heute leitet Benjamin die Geschicke von Hallenbarter Nordic, einem liebevoll geführten Treffpunkt mitten im Goms, der weit mehr ist als die Summe aus Sportgeschäft, Langlaufschule und Loipencafé. Es ist eine Begegnungsstätte für Einheimische und Gäste, oder eigentlich für alle, die das Besondere suchen: persönliche Kontakte, echte Geschichten und diese ganz eigene Gommer Magie.
Die Geschichte dieses Traditionsbetriebs begann jedoch nicht mit Weger, sondern mit einer anderen Lokalgrösse: Koni Hallenbarter, geboren in Obergesteln und Namensgeber des übernommenen Geschäfts, schrieb vor über 40 Jahren Langlaufgeschichte, als er als erster Schweizer den legendären Vasalauf gewann – in Rekordzeit, wohlgemerkt.
Mit spürbarem Stolz und leuchtenden Augen erzählt der heute 62-jährige Langlaufpionier, wie der lokale Skiclub seit jeher bei internationalen Grossanlässen vertreten ist und wie der Sport das Tal und seine Entwicklung entscheidend mitgeprägt hat. Er selbst verkörpert gelebte Langlauftradition, ohne dabei jemals den Blick für die Zukunft zu verlieren. Tradition bleibt nur lebendig, wenn sie weitergetragen wird.
(Ohne) Eile mit Weile







