Eringerkühe

Eringer Kuh beim Ringkuhkampf im Wallis

Die Eringer sind eine traditionelle Walliser Viehrasse mit ausgeprägtem Rangordnungssinn und entsprechend heissblütigem Temperament.

Kennzeichnend für die Eringerrasse sind der kurze, breite Kopf, das schwarze bis rotbraune Fell, die kräftigen Hörner, die mittelgrosse, muskulöse Statur sowie die grossen Kulleraugen. Die Tiere haben einen starken Herdenzusammenhalt, sind neugierig und dank der relativ kurzen Beine auch flink am Berg. All diese Eigenschaften, zu denen eine grosse Portion Stolz und Anmut hinzukommt, machen die Walliser Eringerkühe zu wahrhaftigen Königinnen.

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Sanfte Riesen mit viel Energie

Äusserst ruhig und friedlich im Umgang, herrscht bei den Eringern jedoch eine strikte Rangordnung, die sich bereits bei den Kälbern bemerkbar macht. Kommen die lebhaften Tiere im Frühling aus ihren Ställen, machen sie auf der Weide als Erstes und instinktiv die Hierarchie in der Herde aus. Diese Eigenschaft führte zweifellos zur Tradition der Stechfeste im ganzen Kanton, die jeweils zahlreiche Züchtende und Zuschauende anziehen.

Was läuft im Ring?

Eingeteilt in Alters- und Gewichtsklassen, messen die Eringer an den regionalen Stechfesten analog dem natürlichen Rangordnungsverhalten ihre Kraft, indem sie sich ihre Gegnerinnen im Ring aussuchen. Wer einem Duell entflieht oder dieses verliert, scheidet aus. Dabei steht unter der Aufsicht von Rabatteuren stets das Tierwohl im Vordergrund. Schliesslich wird in jeder Kategorie die stärkste Kuh zur Königin erkoren, wobei sich die jeweils sieben Bestplatzierten für den nationalen Final in der Arena Pra Bardy in Sion qualifizieren. Dort machen die Siegerinnen der ersten vier Kategorien am Schluss noch den Titel der «Königin der Königinnen» unter sich aus.

Alpauf- und Abzüge

Genau wie die Walliser sind auch die Eringer echte Bergler. Die robuste Gebirgsrasse bewegt sich leicht im unwegsamen Gelände und sömmert auf gut 2000 Metern. Auch beim Alpaufzug gilt es für die stolzen Eringer erst einmal, die Herdenhierarchie zu regeln, was einem Stechfest gleichkommt. Wer im Herbst als gekrönte Alpkönigin ins Tal ziehen will, muss sich den ganzen Sommer über behaupten. Älpler und Tourismusorganisationen verbinden die Alpauf- und Abzüge vielerorts mit einem urchigen Fest mit Walliser Spezialitäten.

Weitere Informationen erteilen die örtlichen Tourismusbüros.