Traditionen
Im Wallis gehen Tradition und Moderne Hand in Hand. Viele Dörfer und Täler halten ihr jahrhundertealtes Brauchtum stolz in Ehren.
Ob furchterregende Gestalten in Pelzen und mit Masken oder Prozessionen. Die Walliser lieben und leben ihre Bräuche und Sitten und lassen Interessierte gerne daran teilhaben. Wenn Tschäggättä, Schattenböcke, Peluches und Co durch die Gassen ziehen, sind Spektakel und Gänsehaut garantiert. Feierlich und eindrücklich sind aber auch die Feiertagszeremonien. Blumenschmuck, Trachten, Uniformen und harmonische Klänge der Dorfmusiken versprühen einen ganz besonderen Zauber.
Sunnetreelleta in Grengiols
Bedingt durch die Lage in einem engen Gebirgstal, zieht sich im November die Sonne aus Grengiols zurück und lässt sich erst Mitte Januar wieder blicken. Dies brachte den Grengjern den Übernamen «Schatteschlicker» ein. Sie nehmen es mit Humor und feiern ihr Schattendasein mit der «Sunnetreelleta». Begleitet von Furcht einflössenden Schattenböcken und fröhlichen Sonnengeissen rollen sie mit mächtigem Getöse ein grosses Sonnenrad die steile Dorfstrasse hinunter, um sich symbolisch von der Sonne zu verabschieden.
Santiglaistrichijer Fiesch
Bevor der Santiglais, also der Nikolaus, kommt, vertreiben die Fiescher jedes Jahr am 5. Dezember mit lauten Kuhglockenklängen die bösen Geister aus dem Dorf. Eindrücklich ist das Defilee, bei dem sich die Nachttrichijer abends mit Nikolaus und Schmutzli sowie der Bevölkerung und Gästen auf dem Dorfplatz in Fiesch einfinden. Dort gibt es mit einem Augenzwinkern Lob und Tadel vom Nikolaus. Über den ganzen Abend ziehen die Nachttrichijer dann von Beiz zu Beiz, wo es Glühwein, Nüsse und Mandarinen gibt.
Walliser Tambouren und Pfeifer
Ihren Ursprung hat die Tradition der Walliser Tambouren und Pfeifer in der Militärmusik. Die Melodien tönen heute zwar meist fröhlich, entstanden sind sie aber in der Zeit, als unzählige Walliser als Söldner in fremden Diensten standen. Mittlerweile erfreut sich diese Musik aber auch ausserhalb der Armee grosser Beliebtheit. An Musikwettbewerben, religiösen Festen und lokalen Anlässen zeigt sich, welchen grossen Stellenwert die 38 Vereine mit ihren rund 2000 Mitgliedern im Ober- und Unterwallis haben.
Fronleichnam
Die Walliser zelebrieren einzelne kirchliche Feiertage noch heute sehr traditionell. Allen voran Fronleichnam, im Dialekt Hergottstag genannt, am zweiten Donnerstag nach Pfingsten. Zur Ehre Gottes finden an diesem Festtag in den Berg- und Talgemeinden Prozessionen über Feld und Flur statt. In Trachten und begleitet von Herrgottsgrenadieren in Uniformen der alten Walliser Regimenter, geleitet die ganze Dorfschaft bei Klängen überlieferter Prozessionsmärsche Christus in der Monstranz zu farbig geschmückten Altären. Detaillierte Informationen erteilen die örtlichen Tourismusbüros und Gemeinden.
Maskenschnitzen
Die Abgeschiedenheit des Lötschentals war Quelle für eine Vielzahl von Geschichten, Sagen und Mythen. Wilde Gestalten jagten durch die Lötschentaler Geschichte und hinterliessen ihre Spuren. Sie gelten als Ursprung für das Tschäggättä-Brauchtum, das die Einheimischen noch heute mit Liebe zum Detail zelebrieren. Begeben Sie sich auf die Spuren der Tschäggättä und kreieren Sie Ihre eigene Lötschentaler Maske. Gemeinsames Maskenschnitzen unter fachkundiger Anleitung für Gruppen in der Schnitzstube von Ferden.
Fasnachtsbräuche
Während einige der Fasnachtsbräuche sehr bekannt sind – die Lötschentaler Masken haben schon unzählige Kinder zum Zittern gebracht –, werden andere eher im kleinen Kreis gepflegt. Nachfolgend finden Sie die Links zu den Seiten über die Tschäggättä und das Maskenschnitzen, die Gnooggärfüüdini in Erschmatt oder die Peluches und Empaillés in Evolène.
Die Lötschentaler Fasnacht und ihre Tschäggättä
